Überall hört man, dass in der IT händeringend Fachkräfte gesucht werden. Doch kann man sich fit machen und weiterbilden, ohne das bisherige Studium abbrechen zu müssen? Ja, das geht – und eure Ausbildung wertet ihr damit nicht ab, sondern durch die IT-Kenntnisse sogar auf. Einer der Bildungsanbieter für Quereinsteiger ist Ironhack. Wir sprachen mit Diana Blaum, die das Konzept von Ironhack erklärt, das dahinter stehende Netzwerk und euch direkt die zwei wichtigsten Gründe für einen Quereinstieg in die IT an die Hand gibt.
Frau Blaum, worum geht es bei Ironhack?
Ironhack ist eine internationale Schule mit Standorten in Düsseldorf, Berlin, Amsterdam, Barcelona, Lissabon, Madrid, Mexiko-Stadt, Miami, Paris und São Paulo. Sie wurde gegründet, um die Art und Weise, wie wir Technologie und Coden lernen, zu revolutionieren. Wir bei Ironhack sind kein Fan davon, dass wir seit der industriellen Revolution auf die gleiche Weise lernen, daher befähigen wir unsere Studenten, einen sinnvollen Beruf in den Bereichen Webentwicklung, UX/UI-Design, Data Analytics, oder Cybersecurity zu finden, indem wir immersive Lernerfahrungen für extrem motivierte Menschen anbieten.
Unser höchstes Ziel besteht darin, den Bildungsbereich zu verändern, indem wir ihn kundenzentriert und ergebnisorientiert gestalten. Die Studierenden absolvieren unser Programm mit neuen Denkweisen und Problemlösungsansätzen, woraus neue Jobs, Beförderungen in ihrem jetzigen Job oder sogar Unternehmen resultieren. Wenn unsere Absolventen nach dem Programm einen Job in der Branche suchen, helfen wir immer mit. Aktuell haben wir über 600 Partnerunternehmen in unserem Netzwerk, welche laufend auf der Suche nach neuen Talenten sind. Unsere Alumni arbeiten unter anderem bei Visa, Google, Facebook oder Rocket Internet.
Für wen ist Ironhack geeignet, welche Vorkenntnisse braucht man?
Ironhack bietet jedem die Möglichkeit, endlich den Schritt in die Tech-Branche zu wagen. Wir setzen keine Coding-Kenntnisse voraus. Was wir aber bei jedem unserer Bewerber prüfen, ist – neben der Fähigkeit analytisch und technisch zu denken – auch die Motivation. Sich wirklich bewusst zu sein, warum man seine Karriere in diesem Bereich starten oder voranbringen möchte, ist immens wichtig für den eigentlichen Erfolg der Bootcamps. In 9 Wochen bereit zu sein für den Berufseinstieg, erfordert viel Arbeit, Disziplin, aber auch Lust an der Thematik. Um die Qualität unserer Ausbildung zu gewährleisten, berechnen wir aktuell 7.500 Euro für unsere Bootcamps in Teilzeit und in Vollzeit. Für Arbeitssuchende, oder Menschen in Kurzarbeit kann die Ausbildung aber auch kostenfrei sein, wenn sie von der Bundesagentur für Arbeit und dem dazugehörigen Bildungsgutschein finanziert wird.
Was unterscheidet Ironhack von anderen Ausbildungsinstitutionen?
Da gibt es zwei Punkte, die ich immer wieder betone – Careerhack, unser Karriere Service Programm und unsere internationale Community. Careerhack wurde entwickelt, um unseren Studierenden zu helfen, ihr ideales Ziel zu definieren und es so schnell wie möglich zu erreichen. Wir haben Tausenden geholfen, ihren Traumjob im technischen Bereich zu finden. Aktuell finden zirka 80 Prozent unserer Studierenden in nur wenigen Monaten nach dem Abschluss des Programms ihren Traumjob. Dabei ist natürlich zu beachten, dass es auch Absolvent:innen gibt, die danach in ihren alten Job wechseln, sich selbstständig machen, oder für weitere Bildungsmaßnahmen zurück an die Uni gehen. Hinter unserem Erfolg steht unser starkes Netzwerk von Hiring-Partnern, ein hingebungsvolles Outcomes-Team und ein tiefes Verständnis des Tech-Jobmarktes und wie man sich darin zurechtfindet. Auf der anderen Seite dürfen wir unsere Community hier nicht vernachlässigen. Ohne unsere mehr als 8.000 Studenten weltweit wären wir heute nicht das Ironhack, das wir sind. Wenn ich mit unseren Alumni spreche, wird sehr oft betont, dass Ironhack eine Art Familie ist. Es gibt immer jemanden, den man kontaktieren kann, wenn man Hilfe braucht. Unsere ganze Community ist versammelt auf Slack und im stetigen Austausch miteinander.
Wie hoch ist der Frauenanteil in den Kursen? Fällt man als Frau besonders auf?
Stolz kann ich sagen, dass wir kontinuierlich um die 50 Prozent Frauen ausbilden und das mit vollem Erfolg. Jede dieser Frauen wirkt dem Fachkräftemangel entgegen und so normalisieren wir die Diversität nicht nur in Teams, sondern auch in Produkten, die eben auch für Frauen entwickelt werden. Darüber freue ich mich immer wieder, da es für mich vor 10 Jahren, als ich im IT-Bereich startete, leider noch nicht so normal war, so viele Frauen am Arbeitsplatz zu sehen.
Um Frauen in Tech-Berufe zu bekommen, wird oft betont, dass man dafür schon sehr früh ansetzen muss. Ist das aus Ihrer Sicht der einzige Weg oder gibt es Optionen für Quereinsteigerinnen, respektive Schnittstellenjobs?
Natürlich ist es immer schön, bereits junge Mädchen für diesen Bereich zu begeistern, jedoch darf das nicht die einzige Lösung sein. Bei Ironhack sind die meisten Frauen Quereinsteigerinnen, nachdem sie mehrere Jahre bereits in anderen Jobs oder Branchen gearbeitet haben. Für mich persönlich ist genau das die Lösung, um schnell und mit guten Talenten dem Fachkräftemangel im IT-Bereich entgegenzuwirken und gleichzeitig die Diversität der Teams zu erhöhen. Vielen Frauen fehlen oftmals die Berührungspunkte zum Coding, sodass wir hier ansetzen und diese Lücke schließen.
Was bringen Frauen in Tech mit an den Tisch?
Mehr Frauen in der Tech-Branche sind wichtig, wenn wir in all den Diversitätsdiskussionen einen Schritt weiterkommen möchten. Wir fordern alle immer mehr Vielfältigkeit, vergessen häufig aber, dass es dabei nicht nur um Frauen in der Branche geht. Wenn wir es jedoch schaffen, dass es für alle normal ist, dass die Frau am Schreibtisch neben dir genauso gut, oder vielleicht sogar besser coden kann als die Kollegen, dann ist das ein immenser Erfolg. Damals fragte ich genau das auch einmal meinen Manager, und seine Antwort darauf blieb mir bis heute im Kopf: „Wir wissen alle, dass es die schlauste Lösung ist viele und gute Frauen für die Positionen einzustellen. Ein Team mit vielen smarten Frauen führt zu mehr psychologischer Sicherheit, Teamvertrauen, Teameffizienz, weniger Turnaround und dadurch einfach ein viel stärkeres Arbeitsergebnis.“
Es gibt in Düsseldorf einen neuen Campus – wie passt das zu aktuellen Corona-Gegebenheiten?
In Düsseldorf öffnet am 27. Januar 2022 der Hybrid Campus offiziell für alle seine Türen! In den darauffolgenden Monaten folgen weltweit noch weitere Campus in dieser Art. Bei unserem Hybrid-Modell geben wir unseren Studenten die Möglichkeit, die Bootcamps komplett flexibel von überall aus zu machen, während sie die Möglichkeit haben, bei uns auf dem Campus gemeinsam zu lernen, an Events teilzunehmen und mögliche Arbeitgeber kennenzulernen. Daher auch das Motto „Lerne von überall aus, connecte in Düsseldorf.” Da wir bei diesem Modell keine Klassenzimmer voller Studenten haben, ist es natürlich auch einfacher, sich an die aktuellen Covid-Gegebenheiten anzupassen. Zudem bieten wir unsere Remote-Bootcamps an, in denen unsere Studenten komplett online lernen – in einer Live-Umgebung. Der Erfolg dieses Modells bestärkte uns, den Hybrid-Campus zu entwickeln und unseren Studierenden die maximale Flexibilität zu ermöglichen.
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