Arbeitsplatzsicherheit, agile Teams und positive Stimmung untereinander – das alles gibt es beim IT-Dienstleistungszentrum des Freistaats Bayern (IT-DLZ). Warum er sich außerdem jederzeit wieder für das IT-DLZ entscheiden würde, offenbart uns Luca Landherr im Interview.
Herr Landherr, wie sah Ihr persönlicher Weg zum IT-DLZ aus?
Nach dem Abschluss meines Abiturs im Jahr 2018 habe ich nach einem Studienplatz im IT-Bereich gesucht. Ich habe mich dann für den dualen Studiengang „Diplom-Verwaltungsinformatiker“ an der Fachhochschule in Hof entschieden. Das Studium dauerte insgesamt drei Jahre – zwei Jahre Theorie und ein Jahr Praxis.
Der Praxisteil bestand aus drei Praktika, die ich bei einer Behörde des Freistaats Bayern absolvierte. Da mir dort für die Zeit nach meinem Studium keine Stelle im Bereich Softwareentwicklung in Aussicht gestellt werden konnte, entschied ich mich für einen Wechsel zum IT-DLZ, auf das ich über Kommilitonen aufmerksam gemacht wurde.
Welche Aufgaben übernehmen Sie als Java-Softwareentwickler beim IT-DLZ?
Als Java-Softwareentwickler im neu gegründeten Schulrechenzentrum wirke ich an der Entwicklung und dem Betrieb des Projekts „BayernCloud-Schule“ mit – vom Schreiben der Anwendung bis hin zu deren Produktivgang. Das Ziel dieser Webanwendung ist es, die Softwarelandschaft an den Schulen in Bayern zu vereinfachen, zum Beispiel durch das Zusammenführen verschiedener Anwendungen.
Wie können wir uns einen typischen Arbeitstag beim IT-DLZ vorstellen?
Wir arbeiten im Rahmen von Scrum mit einem Ticketsystem: Wir wählen ein Ticket aus, etwa eine Fehlermeldung, und bearbeiten dieses. Innerhalb unseres Entwicklerteams haben wir dann tägliche Meetings, in denen wir uns über die erledigten Tickets austauschen und die noch offenen besprechen. Außerdem haben wir jede zweite Woche Meetings mit Vertretern des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, für das die Anwendung „BayernCloud-Schule“ entwickelt wird. Da natürlich auch Schnittstellen zu anderen Projekten bestehen, kommt es immer wieder vor, dass wir spontan auf Änderungen oder Probleme bei diesen Projekten reagieren müssen.
Welche weiteren Projekte stehen in den nächsten Jahren beim IT-DLZ an?
Zusätzliche spannende Projekte sind die Einführung von Kubernetes (Containerisierung) und Dev-Ops und natürlich auch der Einsatz anderer neuer Technologien.
Auf welche Herausforderungen können sich junge Java-Softwareentwickler und -entwicklerinnen zukünftig beim IT-DLZ freuen?
Eine große Herausforderung ist sicherlich, dass sich das Schulrechenzentrum noch mitten im Aufbau befindet. Das heißt, Teams werden umstrukturiert und neu gegründet und viele Stellen sind noch unbesetzt. Gleichzeitig gibt es aber viele spannende Projekte, die umgesetzt werden müssen. Hier können wir aktiv mitwirken und direkten Einfluss nehmen.
Inwiefern muss man als Java-Softwareentwickler immer up-to-date sein, um diesen Herausforderungen gewachsen zu sein?
Gerade als Entwickler ist es natürlich sehr wichtig, sich kontinuierlich weiterzubilden und sich darüber zu informieren, welche neuen Technologien es gibt und welche Chancen und Risiken damit verbunden sind. Aus meiner Sicht sollte man jedoch unbedingt auch darauf achten, dass sich bewährte und neue Technologien die Waage halten.
Die Digitalisierung der Schulen ist eine große Herausforderung im gesamten Bundesgebiet. Inwiefern können Sie mit Ihrem Job dazu beitragen, die Digitalisierung der Schulen im Freistaat Bayern voranzutreiben?
Das Projekt „BayernCloud-Schule“ ist der zentrale Einstiegspunkt in, beziehungsweise das zentrale Portal für den digitalen Schulalltag. Mit meinem Job als Java-Softwareentwickler in der Anwendungsentwicklung trage ich gemeinsam mit meinen Kollegen dazu bei, dass das große Ziel der weitgehenden Digitalisierung der Schulen umgesetzt werden kann. Ein Job mit Sinn, denn es geht um die Bildung der Schüler!
Welche Vorurteile könnten junge Informatiker:innen über die Arbeit im öffentlichen Dienst haben und wie entkräften Sie diese?
Ein Vorurteil ist sicherlich, dass das Gehalt im öffentlichen Dienst deutlich unter dem in der Privatwirtschaft liegt. Was jedoch nicht berücksichtigt wird, ist, dass man in der Privatwirtschaft häufig längere Arbeitstage hat und Überstunden oftmals die Regel sind und nicht extra vergütet werden. Außerdem werden andere Vorteile einer Anstellung beim öffentlichen Dienst nicht berücksichtigt, wie zum Beispiel die Möglichkeit der Beantragung einer Staatsbedienstetenwohnung oder die Arbeitsplatzsicherheit.
Ein anderes Vorurteil ist, dass der Staat hinsichtlich des Stands der eingesetzten Technologien hinterher hängt. Das kann ich jedoch absolut nicht bestätigen. Außerdem ist die Umstellung auf neue Technologien insbesondere beim IT-DLZ gar nicht so einfach. Dies liegt zum Einen an der Größe des Rechenzentrums und zum Anderen an der Vielzahl der Projekte, die im IT-DLZ betreut werden. Die Umstellung auf neue Technologien könnte sich für einige Projekte positiv, für andere aber negativ auswirken. Das muss immer im Auge behalten werden.
Welche weiteren Vorteile bringt eine Anstellung beim Freistaat Bayern mit sich?
Ein großer Vorteil ist, dass alle (egal welche Geschlechtsidentifikation) gleich bezahlt werden, da sich die Bezahlung an der Leistung orientiert. Es gibt aber auch noch mehr Anreize, die eine Anstellung beim Freistaat Bayern attraktiv machen, wie den IT-Fachkräftegewinnungszuschlag für Beamte (w/m/d), die Möglichkeit der Verbeamtung und ein sicherer Arbeitsplatz, da der Staat nicht insolvent gehen kann. Ganz wichtig ist natürlich auch eine gute Work-Life-Balance, Überstunden können zum Beispiel durch Freizeit ausgeglichen werden.
Was bietet konkret das IT-DLZ als Arbeitgeber und was macht die Kultur und das Miteinander aus?
Insbesondere für Java-Softwareentwickler ist das IT-DLZ als Arbeitgeber eine gute Wahl, da das Aufgabenspektrum in diesem Bereich sehr umfangreich und vielfältig und dadurch auch sehr abwechslungsreich ist. Außerdem ist das Arbeitsklima trotz Home-Office sehr gut. Unser Team trifft sich beispielsweise auch regelmäßig privat nach der Arbeit, damit man trotz Home-Office als Team auch miteinander verbunden bleibt. Und kürzlich haben wir den ersten „go live“ der BayernCloud-Schule zusammen mit den zuständigen Vertretern des Kultusministeriums gefeiert.
Bietet das LDBV Weiterbildungsmöglichkeiten an? Wer darf diese machen?
Es gibt einen Katalog mit einer Vielzahl an Weiterbildungen, aus dem man sich zwei pro Jahr aussuchen darf – bei Bedarf auch gerne mehr. Neben fachlichen Weiterbildungen werden auch Schulungen in den Bereichen Soft Skills und Führung angeboten. Grundsätzlich ist es bei uns immer gerne gesehen, wenn Schulungen besucht werden und man Interesse daran hat, sich weiterzubilden.
Zur Karriereseite der IT-DLZ kommst du unter diesem Link, weitere Beiträge aus dem Themenkomplex „Öffentliche Arbeitgeber“ findest du hier.