Nach seiner Zeit als Werkstudent ist Franz Fuchs nun als Associate Business Consultant in der Branche Insurance des IT- und Beratungsunternehmens msg tätig. Im Interview erklärt er, wie und warum er als Absolvent eines Elektro- und Informationstechnik-Studiums in die IT gegangen ist und was ihn an der Rolle des Beraters reizt.
Franz, als Ingenieur liegt es nicht unbedingt auf der Hand, für ein IT- und Beratungsunternehmen zu arbeiten. Wie bist du während deines Studiums auf msg aufmerksam geworden?
Das stimmt. Ein Bekannter von mir arbeitet bei msg im Bereich der Rückversicherung und hat mir von msg erzählt. Das Thema Rückversicherung ist etwas, das mich schon vorher privat beschäftigt hat. Die Abbildung von Risiken in einem Modell und ihre damit einhergehende finanzielle Bewertung finde ich ein sehr interessantes und abwechslungsreiches Themengebiet. Während des Studiums hatte ich programmieren gelernt und zuvor im Start-up eines Studienkollegen gearbeitet, das sich mit der Entwicklung von Software befasst hat. Weil ich gerne noch mehr Erfahrungen im Bereich Software-Design sammeln wollte, habe ich mich damals als Werkstudent bei msg beworben.
Du hast mehrere Jahre während deines Studiums als Werkstudent bei msg gearbeitet. Welche Bereiche und Tätigkeiten hast du dort kennengelernt?
Angefangen habe ich als Programmierer in einem großen Wartungsprojekt für eine Rückversicherungslösung. Wir haben dort gemeldete Softwarefehler geprüft und korrigiert. msg hat mir aber schon als Werkstudent sehr viel Raum geboten, mich zu entwickeln und Eigenverantwortung zu übernehmen. Zu der Zeit hat msg zum Beispiel ein eigenes Team geschaffen, das sich mit neuen Technologien befassen sollte.
Es ging darum, Prototypen zu bauen und herauszufinden, wie Dinge vor allem im Bereich der künstlichen Intelligenz funktionieren. Das war super spannend! Wir haben in diesem Projekt einen Prototypen für Anomalie-Erkennung bei Rückversicherungsabrechnungen erstellt. Damit wollten wir eine Möglichkeit schaffen, bei der automatisierten Verarbeitung von Abrechnungen Ausreißer zu erkennen, die dann noch einmal manuell geprüft werden sollen. Wir haben auch einen Prototypen gebaut, mit dem Abrechnungen automatisiert eingelesen werden konnten. Aus Letzterem ist inzwischen ein eigenes msg-Produkt geworden. Dass ich dazu einen Beitrag geleistet habe, das freut mich schon.
Danach wollte ich mich mehr in Richtung Fachlichkeit bewegen und wechselte in ein anderes Projekt. In diesem habe ich dem Produktmanagement zugearbeitet. Ich finde die Fachlichkeit besonders spannend, also die branchenspezifischen Anforderungen, die ein Kunde hat. Und tatsächlich hat jede Branche eigene Bedürfnisse und Prozesse, die sich in der Software entsprechend wiederfinden müssen. Das ist genau die Schnittstelle, an der man dann im Consulting tätig ist – diese spezifischen Anforderungen beim Kunden in Konzepte zu übertragen und zu überlegen, wie diese softwaretechnisch am besten abgebildet werden können.
Nach deinem Studienabschluss bist du im letzten Sommer dann fest bei msg eingestiegen. Was hat dich überzeugt, dort zu bleiben?
Das war sowohl eine fachlich-inhaltliche als auch eine kulturelle Entscheidung. Inhaltlich wollte ich wieder im Bereich Rückversicherung arbeiten, weil ich dieses Thema nach wie vor sehr spannend finde. Während meiner Zeit als Werkstudent, aber auch im Rahmen meiner Bachelorarbeit, habe ich festgestellt, dass mich Consulting sehr reizt. In meiner Bachelorarbeit habe ich sowohl konzeptionell ein Modell entworfen und es dann auch programmiert. Der Modellentwurf und das Konzept als solches haben mir dabei weit mehr Spaß gemacht als das eigentliche Programmieren. Ich finde zwar beide Seiten interessant, aber die Konzeptionierung fand ich dann doch die eindeutig reizvollere Aufgabe.
Bei msg zu bleiben war für mich aber auch eine kulturelle Entscheidung. Ich habe mich hier immer wohlgefühlt. msg ist aus meiner Sicht als Unternehmen gut für die Zukunft aufgestellt und bietet viele interessante Aufgaben und gute Entwicklungsmöglichkeiten. Hier ist alles langfristig angelegt, kein pures Quartalsdenken. Es wird längerfristig geplant und gehandelt. Gleichzeitig hat man sehr früh die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen. Zusätzlich gibt es immer wieder zielgerichtete Möglichkeiten der Weiterbildung. Als Werkstudent habe ich beispielsweise an einer Scrum-Schulung teilgenommen. Es gab aber auch ABAP- Grundlagen-Schulungen und spezifische Weiterbildungen im Bereich Versicherung. Das ist sehr hilfreich, um sich weiterzuentwickeln und zu lernen.
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Wie sieht denn heute ein typischer Arbeitstag bei dir aus?
Im Moment arbeite ich in einem Wartungsprojekt für einen Rückversicherer im Support. Konkret melden sich Anwender unseres Kunden mit Fehlermeldungen der Software bei uns. Daher wissen wir morgens eigentlich nie, was tagsüber alles so kommt und lernen dabei täglich Neues dazu. Wir sehen uns diese Meldungen an und bewerten sie. Manches können wir auch selbst lösen. Wenn das nicht geht, geben wir unsere Einschätzung in Richtung Requirement Engineers weiter, die sich dann anschauen, ob ein Handling-Fehler vorliegt oder ob im Coding etwas angepasst werden muss. Es geht darum, das Problem zu verstehen, einzugrenzen und dann entweder selbst zu lösen oder an die jeweiligen Fachleute zu kanalisieren. Zusätzlich übernehmen wir eine Reihe von Tätigkeiten im Rahmen des Support-Prozesses. In dieser Rolle erstelle ich im Moment kleinere Software Konzepte für die zugrundeliegenden Support-Prozesse. Im nächsten Schritt möchte ich in Richtung Requirement Engineering wechseln, wo die Themen dann umfangreicher und auch komplexer werden. Mein aktueller Job ist dafür eine ideale Vorbereitung, bei der ich mich mit Analysen beschäftige und sehe, wie die SAP-Lösung für Rückversicherer und die damit abgebildeten Prozesse funktionieren.
Du bist ja über einen eher untypischen Weg in die IT gekommen. Würdest du im Nachhinein wieder den gleichen Weg wählen und was rätst du potenziellen Bewerber:innen?
Ich glaube, dass ich das als „Semi-Quereinsteiger“ tatsächlich ganz gut bewerten kann, weil ich auch den direkten Vergleich zu anderen aus meinem Studiengang sehe, die eher klassische Wege gegangen sind. Ich bin überzeugt davon, dass die IT sehr viele spannende Betätigungsfelder und Aufgaben bietet – auch wenn man nicht direkt aus der Informatik kommt, sondern einen Studiengang gewählt hat, in dem das Programmieren beispielsweise nur ein nebensächlicher Bestandteil war.
Das geht aber auch, wenn man Domänen- beziehungsweise fachliches Wissen mitbringt und schlicht bereit ist, sich damit zu beschäftigen, wie die zugehörige Software funktioniert. Ich kann alle, die nicht direkt aus der Informatik kommen, nur ermutigen, sich die vielen Einstiegsmöglichkeiten in die IT anzuschauen. Ich glaube, es ist wichtig, gut zu überlegen, was einen inhaltlich interessiert. Und natürlich das richtige Unternehmen zu finden, das kulturell zu einem passt.
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