Suat Demir, Senior IT Consultant im Bereich Public Sector bei msg, war bereits in verschiedenen Positionen innerhalb des IT-Beratungsunternehmens tätig. Im Interview erklärt er, wie sich seine Rolle über die Zeit verändert hat. Zudem räumt er mit Klischees über den öffentlichen Sektor auf und gibt Absolvent:innen einen wertvollen Ratschlag.
Suat, du bist vor dreieinhalb Jahren bei msg in der Branche Public Sector eingestiegen und hast seitdem verschiedene Rollen eingenommen. Wie sahen deine bisherigen Aufgabenfelder aus?
Ich habe nach meinem Studium der Wirtschaftsinformatik bei msg als Associate IT Consultant mit dem Schwerpunkt Software Engineering angefangen. Dabei habe ich an der Entwicklung von großen Anwendungslandschaften mitgewirkt. Später wollte ich dann gerne weitere Aufgaben mit einer größeren Kundennähe wahrnehmen. In der Rolle des Junior-Entwicklers hatte ich diese Möglichkeit eher weniger. Ich habe aber gemerkt, dass mir die Zusammenarbeit mit Kunden sowie die Beratung sehr viel Spaß bereiten. Deswegen habe ich mich offen mit meiner Führungskraft über neue Möglichkeiten ausgetauscht und es haben sich für mich daraufhin neue Herausforderungen in der Rolle des Business Analysten ergeben. Mit der Zeit hat sich dann herausgestellt, dass ich nicht nur Stärken in der Kundenkommunikation habe, sondern auch ein Organisationstalent mitbringe. Heute bin ich als stellvertretender Projektleiter eines Teams bestehend aus Entwicklern, Business Analysten und Testern tätig.
Beratung für den Öffentlichen Dienst
Inwiefern haben sich deine Tätigkeiten durch die verschiedenen Rollen verändert?
Zu Beginn habe ich verschiedene Programmiersprachen angewendet. Meine Rolle damals war entsprechend technisch. Mit der Zeit habe ich mich dann immer mehr von der Technik entfernt. Heute beziehen sich meine Aufgaben auf die organisatorischen Komponenten eines Projekts. Ich überlege zum Beispiel, wie ich aus den Anforderungen eines Kunden Aufgabenpakete schnüren kann, wie ich diese an das Team delegieren und wie das Aufwandscontrolling dafür aussehen kann. Dazu zählt auch das Erwartungsmanagement gegenüber dem Kunden.
Der öffentliche Sektor ist ja mit verschiedenen Klischees behaftet, wie zum Beispiel damit, eher schwerfällig zu sein. Inwieweit stimmen diese Klischees?
Ich denke, dass oftmals ein bestimmtes Bild mit dem Public Sector assoziiert wird. An manchen Stellen treffen Klischees vielleicht zu, aber daraus ergeben sich meiner Meinung nach spannende Handlungsfelder. Verbesserungspotenziale, an denen gearbeitet werden kann, lassen sich direkt identifizieren. Zudem spielen aktuelle Themen und Technologien wie Machine Learning, künstliche Intelligenz, Klimawandel und Ressourcenknappheit wie in allen Branchen auch im Public Sector eine große Rolle. Als IT-Berater liegt es auch an uns, für diese komplexen Fragestellungen nachhaltige Lösungen zu erarbeiten.
Du sagst also, dass der Public Sector, trotz des einen oder anderen Klischees, eine spannende Branche ist. Was daran findest du besonders interessant?
Es gibt innerhalb des Public Sector viele spannende Themenbereiche, dir mir einfallen, wie zum Beispiel die Terrorabwehr, die e-Akte, die Corona-App oder IT-Sicherheit und Datenschutz. Das sind Themen, die im Kontext der Digitalisierung eine zunehmende Relevanz haben. Unsere Kunden sind sehr offen gegenüber neuen Ideen und guten Vorschlägen. Der Public Sector wird vermutlich nicht mit modernen IT-Lösungen in Verbindung gebracht. Dennoch gibt es auch im öffentlichen Sektor spannende Projekte, in der aktuelle Technologien und Trends zum Einsatz kommen. Dieses verzerrte Bild, dass der öffentliche Sektor eventuell etwas rückständiger sei, als andere Branchen, trifft meiner Einschätzung nach nur in gewissen Teilen zu.
Das Vorstellungsgespräch: ehrlich & auf Augenhöhe
Noch einmal zurück zu den Anfängen deiner Karriere: Wie bist du nach deinem Studium auf msg aufmerksam geworden? Warum hast du dich für das Unternehmen entschieden?
Ich habe mir bereits während des Studiums Gedanken gemacht, was ich später gerne machen möchte und habe recherchiert, welche Unternehmen für mich in Frage kommen könnte. Dazu zählte auch msg. Im Zuge einer Karriere-Messe hatte ich ein kurzes, sehr angenehmes Kennenlerngespräch mit msg und ich wurde zu meiner Freude zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Die Gründe, weshalb ich mich dann für msg entschieden habe, sind vielfältig. Schon das Vorstellungsgespräch hat mir sehr gut gefallen. Ich hatte den Eindruck, dass es ein sehr ehrliches Gespräch auf Augenhöhe war. Ich habe meine Schwächen ehrlich kommuniziert und habe durchaus auch mutige Fragen gestellt. Die Reaktionen meines Gesprächspartners haben mir aber gut gefallen und das Zwischenmenschliche hat insgesamt einfach super gepasst.
Du hast bereits die Aspekte Ehrlichkeit und den Austausch auf Augenhöhe angesprochen. Was macht msg für dich als Arbeitgeber noch aus?
Unser Grundgedanke bei msg lautet „Mensch im Mittelpunkt“. Und das ist nicht nur irgendein Motto. Wir leben das aus meiner Sicht wirklich. Allgemein pflegen wir einen sehr kollegialen Umgang. Ich habe den Bereich Public Sector bei msg von Anfang an als sehr freundlich und engagiert kennengelernt. Wir versuchen, unsere Leute anhand ihrer Stärken einzusetzen. Wenn man bestimmte Themen proaktiv angeht und sich Gedanken macht, gibt es immer Möglichkeiten, vielfältige Aufgaben zu übernehmen und sich persönlich weiterzuentwickeln. Die Führungskräfte geben uns auch die Freiheit, verschiedene Dinge auszuprobieren. So organisieren wir zum Beispiel selbstständig Hackathons für den Geschäftsbereich.
Wie würdest du die Unternehmenskultur bei msg beschreiben?
Wir gehen respektvoll miteinander um. Das ist nicht nur in den Unternehmenswerten festgeschrieben, das wird in der Zusammenarbeit auch so umgesetzt. Für mich ist das besonders wichtig, weil ich früher dachte, im Consulting herrsche eine andere Mentalität. Bei uns gibt es zum Beispiel keine Ellenbogenhaltung. Wir unterstützen uns, weil wir wissen, dass wir gemeinsam Dinge besser vorantreiben können. Ich sage auch immer wieder: ‚Wir sind die Nerds mit Social Skills‘. Und das ist aus meiner Sicht auch so. Wir sind Leute, die anpacken und soziale Fähigkeiten sowie emotionale Intelligenz mitbringen. Die Freiheiten, die man hier hat, das Kollegiale und das Miteinander – all das macht aus meiner Sicht eine außergewöhnliche Zusammenarbeit und unsere Unternehmenskultur aus.
Gibt es noch etwas, das du Absolvent:innen oder jungen Berufseinsteiger:innen mit auf den Weg geben möchtest?
Das Wichtigste ist, immer authentisch zu bleiben. Macht euch nicht zu viele Gedanken darüber, welche Programmiersprachen und Technologien ihr alle schon im Studium hättet lernen müssen. Letztendlich spielt es eine untergeordnete Rolle, welche Technologie du zuerst lernst. Viel wichtiger ist: Sei motiviert. Solange du immer wieder Neues lernen möchtest, wirst du auf jeden Fall deinen Weg gehen. Es ist vielmehr die Persönlichkeit, die im Vordergrund steht. Eine Firma wird sich immer die Frage stellen: „Können wir mit diesem Menschen gut zusammenarbeiten?“. Die Chemie muss einfach stimmen und das tut sie unter anderem immer dann, wenn man natürlich, sachlich, motiviert und ehrlich ist.