In der Unternehmensberatung arbeiten nur BWL-Studierende? Das ist Schnee von gestern! Denn viele Wege führen zu KPMG. Dabei sind die fachlichen Hintergründe der KPMG-Mitarbeitenden so vielfältig wie die Herausforderungen der Mandant:innen. Unter den Kolleg:innen gibt es viele Quereinsteiger:innen und Talente, die ihren Weg bei KPMG gehen. Philipp ist studierter Wirtschaftsmathematiker und Teil des Risikoberatungsteams mit dem Fokus auf die Finanzindustrie. Wir haben uns gefragt: Wie viel Mathematik steckt tatsächlich in der täglichen Arbeit und wie kann eine Karriere als Wirtschaftsmathematiker:in bei KPMG aussehen? Philipp hat die Antworten für dich.
Philipp, wieviel Mathematik steckt wirklich in deiner täglichen Arbeit?
Das ist sehr projektabhängig – es gibt einerseits Projekte, die insbesondere das fachliche Wissen fördern, wie zum Beispiel die Hauptaufgaben und Herausforderungen des Risikomanagements, die damit verbundenen aufsichtsrechtlichen Anforderungen oder genutzte Modelle, aber andererseits auch Projekte, in denen mathematisches Wissen, speziell im Bereich Statistik, eindeutig von Vorteil ist. Der Fokus in der Praxis unterscheidet sich natürlich von dem der Uni. Die in der Theorie erlernten Fähigkeiten dienen in meinem Arbeitsalltag eher als Basis für den praktischen Einsatz. Bei Bewertungsmodellen von Finanzprodukten zum Beispiel begegnet man entlang des gesamten Prozesses interessanten mathematischen Fragestellungen: Von der Aggregation der Marktdaten, bis hin zur Kalibrierung eines Modells finden sich Annahmen über Verteilungsfunktionen, Verfahren wie zum Beispiel die Monte Carlo-Simulation und vieles mehr. Da gilt es dann, das erlernte Grundwissen in die Praxis zu übersetzen und damit seinen Beitrag zu einem erfolgreichen Projektabschluss zu leisten. So vielseitig meine Tätigkeit auch ist, am Ende haben die Projekte doch eines gemein – ohne Mathematik geht es nicht!
Wie bist du überhaupt als Mathematiker zur Unternehmensberatung gekommen?
Ich habe mich damals für das Mathematikstudium entschieden, weil ich von den vielfältigen Möglichkeiten nach dem Abschluss wusste. Schon während des Studiums gab es unterschiedliche Gastbeiträge, wo verschiedene Unternehmensvertreter:innen einen Einblick in die Alltagspraxis gaben und wichtige Zusammenhänge vermittelten. In diesem Rahmen gab es auch Vorträge von Unternehmensberater:innen, wodurch ich zum ersten Mal auf diese Branche aufmerksam wurde – ich habe mich sofort angesprochen gefühlt und wollte mehr über die Arbeit in einer Unternehmensberatung erfahren. Da lag die Entscheidung nahe während eines Praktikums im Master erste eigene Erfahrung in diesem Bereich zu sammeln. Die Arbeit gefiel mir auf Anhieb so gut, dass ich auch nach dem Praktikum beschloss, KPMG als Werkstudent treu zu bleiben. So erhielt ich zum Beispiel im Bereich der klassischen Wirtschaftsprüfung Einblicke in die Prozesse rund um Jahresabschlüsse börsennotierter Konzerne. Nach dem Studium habe ich dann im Risikomanagement mit dem Branchenfokus Finanzen ein zu Hause gefunden.
Ich bin als Mathematiker auch nicht allein in der Risikoberatung. Ganz im Gegenteil: Gemeinsam mit vielen Physiker:innen machen wir hier sogar einen großen Teil des Teams aus. Darüber hinaus haben wir Kolleg:innen mit einem Background der Wirtschaftswissenschaften, der Chemie, des Ingenieurwesens und weiteren Fachrichtungen. Durch die Diversität in den Hintergründen werden bei unseren Projekten Aspekte aus ganz unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet und davon profitieren natürlich auch unsere Mandant:innen. Es zeigt sich also: Unser Team ist genauso vielfältig wie unsere Aufgaben.
Mehr Infos zur Karriere bei KPMG findest du auch unter kpmg.com/karriere.
Vielfalt ist ein gutes Stichwort. Ein Bereich deiner täglichen Arbeit ist das Risikomanagement. Was sind denn hier typische Aufgaben, die dir begegnen?
Wir decken thematisch alle Aspekte der Steuerung und Überwachung von Risiken ab – von der regulatorischen Impact-Analyse, über Konzeption und Implementierung von Risiko- und Bewertungs-Modellen, Daten & Prozessen, Technologienutzung bis zu Target Operation Models und der CRO-Strategie.
Oder einfach ausgedrückt: Wir unterstützen Risiko- und Treasury Abteilungen oder auch das Accounting in Banken und Unternehmen entlang des gesamten Prozesses in der Abbildung der verschiedenen Risikoarten wie zum Beispiel Kreditrisiko, Marktpreisrisiko, Liquiditätsrisiko oder operationellem Risiko. Die Treasury ist hierbei verantwortlich für die Erfassung und Steuerung zahlungsorientierter Finanzmittel.
Ich beschäftige mich insbesondere mit Marktpreisrisiken. Hierzu hatte ich eine Reihe von Projekten, wie zum Beispiel einen Einsatz als Spezialist in der Prüfung des Risikomanagements einer international aktiven deutschen Großbank. Dabei ging es unter anderem darum, die internen Kontrollprozesse im Marktrisiko auf ihre Sinnhaftigkeit zu hinterfragen und die korrekte Durchführung dieser Prozesse zu prüfen.
Im Rahmen dieser Projekte konnte ich neben dem Wissensschatz auch meine Fähigkeiten im Projektmanagement und in den Programmiersprachen VBA oder Python weiter ausbauen. Zu meinen Aufgaben zählt aber auch, immer auf dem neusten Stand der Entwicklungen am Markt zu sein und entsprechend der Bedürfnisse unserer Mandant:innen neue Themenbereiche abzuleiten. So ist beispielsweise auch für uns „ESG“ (Environmental, Social & Governance) ein zentrales Thema und fester Bestandteil unserer Agenda geworden.
ESG und Mathematik – wie passt denn das zusammen?
Das Bewusstsein für umwelt-, sozial- und governancebezogene Risiken entwickelt sich im Finanzsektor zunehmend. Nachhaltigkeit erfordert ein Risikomanagement unter völlig neuen Gesichtspunkten. Heute ist Nachhaltigkeit nicht nur eine Frage der Ethik und der Geschäftsmöglichkeiten für den Bankensektor, sondern auch eine wirtschaftliche Herausforderung, die ein erweitertes Risikomanagement erfordert. Im Rahmen der Themenentwicklung beschäftigen sich unsere Kolleg:innen auch abteilungsübergreifend damit, wie wir diese Herausforderungen mit unseren Mandant:innen bewältigen können. Das betrifft alle Aspekte unserer Arbeit: Die Steuerung und Überwachung von Risiken und damit schlussendlich auch deren Quantifizierung.
Würdest du angehenden Absolventen eines Mathematikstudiums empfehlen, den gleichen Karrierepfad einzuschlagen und hast du vielleicht einen heißen Tipp parat?
Ich bin nach wie vor sehr glücklich mit der Entscheidung und kann diesen Pfad daher jedem empfehlen. Die Finanzindustrie hat mich schon immer fasziniert und so konnte ich in meinem Job dieses Interesse mit dem Wissen aus dem Mathematikstudium kombinieren. Da wären wir auch schon bei meinem Tipp: Die Begeisterung für die Finanzmärkte ist für die tägliche Arbeit klar von Vorteil.
Sei es die IBOR(Interbank Offered Rates)-Reform, als eine der größten Veränderungen im Kapitalmarkt seit der Einführung des Euro, die grundlegende Überprüfung des Handelsbuchs im Rahmen von FRTB (Fundamental Review of the Trading Book), die Begleitung von Stresstests oder der Aufbau von Risikofunktionen im Rahmen des Brexit – wir werden häufig mit aktuellen Themen des Finanzsektors konfrontiert und haben somit auch die Chance, die Zukunft der Branche mitzugestalten. All diese Themen machen meine tägliche Arbeit so spannend. Die Tatsache, dass KPMG so breit aufgestellt ist, schafft eine Vielfalt in meinen Aufgaben, die jedes Projekt zu einem neuen Abenteuer macht und meinen Horizont mit jedem Tag erweitert.
Wenn auch Du die Zukunft der Finanzindustrie mitgestalten möchtest, dann bewirb Dich jetzt als
(Junior) Consultant (w/m/d) Risikomanagement,
(Junior) Consultant (w/m/d) Risk & Compliance oder
(Junior) Consultant (w/m/d) Anti-Financial Crime, (IT-)Forensic & eDiscovery
bei KPMG.
Philipp hat seinen Bachelor und Master in Wirtschaftsmathematik an der Technischen Universität Darmstadt gemacht. Seine Karriere bei KPMG begann Philipp als Praktikant und Werkstudent. Seit 2019 berät er mittlerweile als Assistant Manager bei KPMG in Frankfurt Banken und Versicherungen in Hinblick auf deren Marktpreisrisiko.