Der Artikel erschien zuerst im Herbst 2017. Seither wurde aus FILIDATA das Unternehmen dmTECH.
Die Firma FILIADATA kümmert sich als Tochterunternehmen um die gesamte IT und Digitalisierung des Drogerieunternehmens dm. Warum es besonders spannend ist dort als Informatiker zu arbeiten, Mitarbeiter:innen sich sehr gerne einbringen und ein elementarer Teil der Unternehmensstrategie sind, erzählen die Informatiker Stephan Seitz und Tobias Sarnow.
Herr Seitz, wie kann man sich die Arbeit und die Unternehmenskultur bei FILIADATA vorstellen?
Stephan Seitz: FILIADATA ist eine hundertprozentige Tochter von dm-drogerie markt. Wir sorgen mit über 600 Kolleginnen und Kollegen dafür, dass die IT in den 3.300 Filialen in 12 Ländern funktioniert. Darüber hinaus setzen wir digitale Transformationsprozesse um. Wir haben bei uns und auch bei dm eine ganz besondere Unternehmenskultur: Wir begegnen uns auf Augenhöhe und im dialogischen Miteinander. Wir setzen auf Eigenverantwortung und bieten jedem Gestaltungsmöglichkeiten. Unsere dm-Märkte können bei der Sortimentsgestaltung mitentscheiden. In der IT können Projekte von den Teammitgliedern selbst angestoßen werden. Die Vorgehensweise ist dann so, dass sich der Initiator, unabhängig von der Hierarchieebene, Verbündete sucht, die ebenfalls vom Projektinhalt überzeugt sind und dann wird das Projekt weiter verfolgt und ausgearbeitet. Viele Projekte werden bei uns Bottom-up, also aus dem Team heraus entwickelt. Wir möchten, dass jeder Mensch die Chance erhält sein volles Potential zu entfalten. Wir wollen keine Codemonkeys gewinnen, sondern Menschen, die sich einbringen und mitgestalten. Auf jeden einzelnen kommt es an, wir alle sind Teil einer Arbeitsgemeinschaft und unsere Grundsätze und Werte entwickeln wir gemeinsam beständig weiter.
Was ist das Besondere am Drogeriehandel?
Stephan Seitz: In den dm-Märkten werden überwiegend Fast-moving consumer goods zu sehr günstigen Preisen verkauft. Da ist Schnelligkeit und Effizienz gefragt. Schließlich ist der Anspruch von dm, der günstigste Anbieter von Drogeriewaren zu sein. Lockvogelangebote gibt es nicht, stattdessen sogenannte Dauerpreise, so dass Kund:innen dann günstig einkaufen können, wenn sie die Produkte brauchen. Den Unterschied machen auch die Kolleginnen und Kollegen in den dm-Märkten: Sie gehen auf die Kundschaft zu, beraten und helfen wo sie können.
Seit wann gibt es den dm-Onlineshop?
Stephan Seitz: Erst seit etwa anderthalb Jahren und es läuft richtig gut. Unser Anspruch ist, dass die Kundschaft online ein ähnliches Einkaufserlebnis haben wie in einer der Filialen. Ob man das dann Omnichannel, Multichannel oder anders nennt, ist letztlich nicht wichtig. Wir arbeiten daran, dass sich unsere Kund:innen wohlfühlen, egal wo sie ihre Lieblingsprodukte kaufen. Die Möglichkeit auf dm.de einzukaufen sehen wir als wesentlichen Bestandteil des Gesamterlebnisses, natürlich muss das Ganze auch wirtschaftlich Sinn machen.
Setzen Sie eigentlich auf eigene Lösungen oder gibt es viel White Labeling?
Tobias Sarnow: Wir setzen überwiegend auf selbst entwickelte Lösungen. Unser Kerngeschäft ist der stationäre Handel, darin sind wir führend. Wir bieten dazu zahlreiche digitale Services, die mit dem stationären Handel verzahnt sind. Online erworbene Produkte können zum Beispiel in den dm-Märkten abgeholt werden, wir bieten eigene mobile Apps und über die App unseres Partners Payback kann zum Beispiel in den dm-Märkten bezahlt werden.
Können Sie uns ein Beispiel für eine Ihrer jüngsten Entwicklungen geben?
Tobias Sarnow: Da wäre zum Beispiel unsere glückskind-App. Sie gehört zu unserem gleichnamigen Eltern-Kind-Begleiter, bei dem mehr als 1,3 Millionen Eltern mit 1,8 Millionen Kindern betreut werden. Das Ganze funktioniert so: Eltern melden sich über dm.de oder in der App an. Anschließend erhalten die Familien Coupons, Geschenke und wertvolle Tipps. Sie können an Gewinnspielen teilnehmen oder bei Produkttests mitmachen. So eine App zu entwickeln klingt vielleicht erst einmal nach einer einfachen Aufgabenstellung, aber alle Vorgänge müssen sich in den Alltag eines dm-Marktes einpassen: Die Coupons werden beispielsweise direkt über eine Selfscanning-Funktion an der Kasse eingelöst. Damit die App reibungslos läuft, braucht sie Zugriff auf viele Bereiche, eine Authentifizierung im Onlineshop etwa. Um das zu entwickeln, haben wir über Teamgrenzen hinweg zusammengearbeitet. Mit Erfolg, die gesamte Architektur basierend auf Microservices haben wir in kürzester Zeit realisiert.
Finden Sie, dass Ihr Unternehmen als Arbeitgeber vom Nachwuchs unterschätzt wird?
Stephan Seitz: Das ist naheliegend. Das liegt wahrscheinlich einfach daran, dass fast jeder Mensch in unserem Land dm als Drogeriewarenhändler kennt. Akademiker:innen, in unserem Fall Informatiker:innen, haben oft nicht auf dem Schirm, dass wir zu den großen IT Unternehmen in Baden-Württemberg gehören. Weiterbildungen und die persönliche Entwicklung haben einen sehr hohen Stellenwert, nicht umsonst sind wir auch einer der beliebtesten Arbeitgeber.
Wissen Sie, wie hoch Ihre Fluktuationsquote ist?
Stephan Seitz: Als Mitarbeiterverantwortlicher für zirka 80 Kolleginnen und Kollegen kann ich das nur für meinen Bereich einschätzen. In den fünf Jahren, die ich für FILIADATA arbeite, habe ich nur eine Kündigung erlebt. Kontinuität ist eine Folge unserer guten Führungskultur. Wenn ich noch einmal die Wahl hätte, würde ich definitiv wieder hier einsteigen. Gerade jetzt, denn momentan ist die Digitalisierung inhaltlich ein enorm spannendes und wegweisendes Thema.
In welchen Bereichen suchen Sie denn aktuell Verstärkung?
Stephan Seitz: Wir bieten IT-Spezialist:innen wie Software Entwickler:innen, Software Architekt:innen, System Engineers, DevOps Engineers und Datenbank Administrator:innen spannende Aufgaben. Auch Projektleiter:innen, Produktverantwortliche sowie Inhouse Consultants sind bei uns sehr gefragt.
Tobias Sarnow (links) absolvierte bis 2010 den Master of Science in Wirtschaftsinformatik an der Hochschule Karlsruhe. 2015 stieg er als Software Entwickler für mobile Systeme bei FILIADATA ein und verantwortet seit März 2016 das Team Mobile Software Engineering & DevOps.
Stephan Seitz schloss sein Informatik-Diplom an der HS Karlsruhe ab. 2012 stieg er als Teamverantwortlicher Software Engineering bei FILIADATA ein. Seit Dezember 2015 ist er als Bereichsverantwortlicher Marketing & E-Commerce tätig.
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