Die Fachhochschule Dortmund bietet mit „IPPOLISwrite“ ein neues Tool zur Überprüfung der Formalien von wissenschaftlichen Arbeiten an. Soll heißen: Du schreibst deine Arbeit und lässt sie im Anschluss auf Formfehler prüfen – also inkorrekt gesetzte Zitate, fehlende Quellenangaben et cetera. Warum? Weil die Form oft mit bis zu 10 Prozent in deine Note eingebracht wird.
Professor Dr. Christoph M. Friedrich, der am Fachbereich Informatik der FH Dortmund lehrt, hat bei der Korrektur von Seminar- und Abschlussarbeiten häufig die gleichen Formfehler beobachtet. „Fehler wie ungenaue Literaturverzeichnisse oder falsche Angaben zu Grafiken und Tabellen sind vermeidbar. Form und Stil beeinflussen jeweils zehn Prozent der Note“, erklärt er. Um Studierenden zu helfen, insbesondere denen, die aus anderen Bildungssystemen kommen, entwickelte er zusammen mit seinen Mitarbeitern Louise Bloch und Johannes Rückert dieses KI-gestützte Tool, gefördert vom Bundesbildungsministerium und dem Wissenschaftsministerium NRW.

Funktionen von „IPPOLISwrite“
Studierende können ihre Arbeiten über https://write.ippolis.de prüfen lassen, indem sie einen Ordner in der Hochschul-Cloud Sciebo freigeben. Die KI analysiert Formatierungen, Referenzen, Quellen und überprüft Grammatik und Rechtschreibung. Louise Bloch betont, dass es keine inhaltliche Kontrolle gibt: „Die Studierenden sind für den Inhalt selbst verantwortlich.“ Zudem können sie spezifische Prüf-Algorithmen auswählen und Vorgaben für das Literaturverzeichnis festlegen.
Nach der Analyse erstellt „IPPOLIS Write“ ein Dokument mit markierten Fehlern und Erklärungen, ohne automatische Korrekturen vorzunehmen. „Wir möchten, dass die Studierenden aus ihren Fehlern lernen“, so Professor Friedrich.
Analyse von Preprints
Ein weiteres nützliches Feature ist der PreprintResolver. Professor Friedrich erklärt, dass es in schnelllebigen Fachgebieten wie der Informatik viele Preprints gibt, deren Qualität oft schwer zu beurteilen ist. Mit dem PreprintResolver können Studierende überprüfen, ob eine Studie bereits begutachtet oder auf Fachkonferenzen diskutiert wurde, und wie häufig sie in anderen wissenschaftlichen Arbeiten zitiert wird.
„IPPOLIS Write“ steht aktuell für deutsch- und englischsprachige Arbeiten zur Verfügung und ist ein wertvolles Werkzeug für Studierende in ganz Deutschland.
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