Es gibt bestimmte strategische Themen, die die Zukunft des Maschinenbaus deutlich prägen werden. Wer ihnen nicht gerecht wird, bleibt als Unternehmen nicht langfristig wettbewerbsfähig und krisenfest. Fest steht: Als althergebrachte Ingenieurs-Disziplin darf sich der Maschinenbau in Deutschland diesen fünf wichtigen, hauptsächlich der IT entstammenden Trends nicht verwehren!
1. Lieferketten unter der Lupe
Angesichts geopolitischer Unsicherheiten und volatiler Märkte stehen mittelständische Maschinenbauer vor der Aufgabe, ihre Lieferketten neu auszurichten. Prognosen zufolge werden bis 2025 etwa 35 Prozent der Unternehmen auf Strategien wie Near-Shoring (Def. bei Wirtschaftslexikon Gabler) und eine breitere Diversifikation ihrer Zulieferer setzen, um Risiken zu minimieren und die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen. Besonders wichtig sind hierbei der Schutz von Rohstoffquellen und die Verlagerung von Produktionsstandorten in stabilere Regionen oder solche mit geringerer Abhängigkeit, etwa außerhalb Chinas. Das könnte sich in erster Instanz negativ auf das Recruiting auswirken, denn im Near-Shoring werden Produktionsstätten ins nahe Ausland verlagert und damit auch der Personalbedarf geografisch neu strukturiert. Aber:
2. Neue Kompetenzen sind gefragt
Der Druck, qualifiziertes Personal zu finden, wird weiter zunehmen. Laut VDMA-Studien erwarten rund 75 Prozent der mittelständischen Maschinenbau-Unternehmen bis 2025 erhebliche Herausforderungen bei der Besetzung offener Stellen. Besonders gefragt sind Fachkräfte in Bereichen wie
- Künstliche Intelligenz,
- Automatisierung und
- Softwareentwicklung.
Maßnahmen wie Kooperationen mit Bildungseinrichtungen, gezielte Weiterbildungen und innovative Ansätze im Employer Branding werden entscheidend sein, um Talente anzuziehen und langfristig zu binden. Damit verschiebt sich der Arbeitsmarkt noch einmal stärker zum Arbeitnehmermarkt, sodass gerade junge Generationen die Möglichkeit haben, nicht nur an äußerst attraktiven Themen zu arbeiten, sondern auch die Arbeitswelt selbst zu verändern. Wer also Wert legt auf Vertrauensarbeitszeit, Home Office-Regelungen oder Weiterbildungen, darf bereits im Vorstellungsgespräch selbstbewusst Erkundigungen einziehen. Aus fachlicher Sicht liegt der Fokus auf Techies mit IT-Know-how. Ein blinder Fokus auf den klassischen Maschinenbau kann sich also kein Hochschulabsolvent mehr leisten.
3. Nachhaltigkeit: Ein zentraler Faktor
Der moralische und gesetzliche Druck, Umweltauflagen einzuhalten und CO₂-Emissionen zu reduzieren, macht Nachhaltigkeit zu einem zentralen Thema, auch im Recruiting. Laut ZVEI und Fraunhofer setzen bereits 50 Prozent der mittelständischen Unternehmen im Maschinenbau verstärkt auf Kreislaufwirtschaft und ressourcenschonende Produktionsprozesse. Auch dies wirkt sich auf die Lieferketten aus, die durch IT-gestützte Prozesse so optimiert werden können, dass Ressourcen gespart werden können. Dies eröffnet Chancen, nicht nur regulatorische Anforderungen zu erfüllen, sondern auch durch Recyclingtechnologien und energieeffiziente Maschinen neue Märkte zu erschließen und Kosten zu reduzieren.
4. Innovationen trotz Finanzierungshürden
Die Innovationsfähigkeit bleibt eine Schlüsselkompetenz, doch die Finanzierung neuer Projekte stellt viele Unternehmen vor Herausforderungen. Mit einer durchschnittlichen F&E-Quote von 4 Prozent arbeiten Unternehmen daran, ihre Innovationsprozesse zu verbessern. Ein verstärkter Fokus auf Effizienz, strategische Priorisierung und agile Projektmanagementmethoden kann hier Abhilfe schaffen. Förderprogramme und Kooperationen mit Start-ups oder Innovationsnetzwerken beschleunigen zudem die Einführung disruptiver Technologien wie Künstliche Intelligenz, additive Fertigung und Robotik.
5. Digitalisierung und Industrie 4.0: Treiber des Wachstums
Die Digitalisierung bleibt auch 2025 der wichtigste Wachstumsfaktor im Maschinenbau. Bereits 90 Prozent der mittelständischen Unternehmen nutzen digitale Technologien, um ihre Effizienz zu steigern und neue Geschäftsmodelle zu etablieren. Der Markt für Industrie 4.0 wird auf über 60 Milliarden Euro geschätzt, mit einem Schwerpunkt auf IoT, KI und vernetzten Produktionssystemen. Der entscheidende Wettbewerbsvorteil liegt in der Entwicklung datenbasierter Dienstleistungen und flexibler, an Echtzeitdaten orientierter Produktionsprozesse. Auch hier zeigt sich, dass es IT-Trends sind, die den Maschinenbau massiv verändern und hoffentlich nach vorne bringen werden. Wenn dein Studium es bisher nicht vorsieht – ein Blick in IT-Kurse könnte sich also wirklich lohnen.
(Basis dieses Beitrags ist eine Pressemitteilung von Dr. Wieselhuber & Partner (W&P), die wir redaktionell verändert und erweitert haben. Eine namentliche Zuweisung des Beitrags zu einem Partner von W&P haben wir daher entfernt, um ihm keine Aussagen unterzuschieben.)
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