Hapag-Lloyd bewegt als Reederei über 12 Millionen Container pro Jahr, um Lebensmittel, High-Tech-Produkte und andere Waren an ihren Bestimmungsort zu bringen. Rückgrat der riesigen Frachtschiffe ist eine hocheffiziente IT-Struktur. Ein Ortsbesuch in Hamburg.
Im Frühsommer erreichte uns die Nachricht unserer Leserin Anni, IT-Studentin aus Karlsruhe. „Ihr habt da seit neuestem diese Geheimtipp-Rubrik, also Unternehmen, die man so nicht auf dem Schirm hat, wenn man seinen ersten Job sucht. An sich eine gute Idee, aber: Ob jemand ‚geheim‘ ist im Sinne von vielleicht nicht so bekannt lässt sich vermutlich leicht feststellen, aber wonach beurteilt ihr, wer ein echter ‚Tipp‘ ist?“ wollte sie wissen und sorgte für eine angeregte Diskussion in der Redaktion.
Die Antwort auf diese Frage führt uns vom Süden der Republik bis ganz in den Norden nach Hamburg. Ortsbesuch bei Hapag-Lloyd, der Reederei, die auf eine über 175 Jahre währende Tradition in der Schifffahrt zurückblicken kann und heute als weltweit operierendes Logistikunternehmen die Container bewegt, mit denen Lebensmittel, Produkte und Waren ihren Bestimmungsort erreichen. Wer die Bilder der Containerschifffahrt vor Augen hat, sieht viel Stahl, schiere Größe und wenig Speed – und unterliegt in dieser oberflächlichen Betrachtung möglicherweise dem Trugschluss, es handle sich um ‚Old Industry‘, in der sich wenig bewegt. Das Gegenteil ist der Fall: Der stockende Welthandel zeigt gerade besonders eindringlich, wie elementar eine effiziente Logistik ist. Wie diese gelingt, erfahren wir vor Ort bei Hapag-Lloyd, indem wir Einblicke bekommen, wie stark Digitalisierung und technologische Innovationen zum Treiber der globalen Warenströme werden.
Hier geht’s zur Jobbörse bei Hapag-Lloyd – finde deinen Einstieg!
Persönlich vor Ort am neuen IT-Standort
Als Erstes begrüßt mich Hamburger Schietwetter am neuen Standort mitten im Herzen der City, der in naher Zukunft die Tech-Abteilung von Hapag-Lloyd beherbergen wird. Der Empfang von Lars Kordes (Interview nächste Seite) an diesem Morgen fällt herzlich aus – typisch norddeutsch halt; irgendwie lässiger, als wir manchmal in München unterwegs sind. Mit den Kolleginnen an der Rezeption wird gescherzt und auch bei allen anderen Begegnungen im Laufe des Tages zementiert sich der Eindruck: Obwohl mit über 13.000 Mitarbeitenden ein Großunternehmen, pflegt man hier ein Miteinander auf Augenhöhe.
Ich darf die Räumlichkeiten besichtigen, in die bald rund 600 IT-Kollegen und Kolleginnen einziehen werden und sich dann in der Rosenstraße unweit des Hauptsitzes an der Binnenalster auf den modernsten Bürostandort Hamburgs freuen dürfen. Niklas Heimbokel hat vor 11 Jahren als Werkstudent in der Hapag-Lloyd IT angefangen. Heute ist er 32 Jahre alt und Leiter einer IT-Abteilung. Er hat die Aufgabe übernommen, den neuen Standort gemeinsam mit den Innenarchitekten ganz auf die Bedürfnisse der Data Analysts, Developer und Coder abzustimmen. Er weiß aus persönlicher Erfahrung, wie wichtig es ist, die eigene Kreativität immer wieder zu kitzeln, gerne durch den Wechsel von konzentrierter Schreibtischarbeit im Open Space über einladende Ecken zur gegenseitigen Inspiration bis hin zu Rückzugsräumen: „Auch wenn wir hybrid arbeiten, ist es uns wichtig, dass die Menschen gerne ins Office kommen und sich wohlfühlen. Corona hat uns allen gezeigt, wie wichtig die soziale Interaktion ist. Deshalb soll unser neues Tech-Headquarter Leuchtturmcharakter haben, was die Unterstützung einer gesunden Work-Life-Blend betrifft, in der die Kolleginnen und Kollegen sich im Unternehmen genauso zu Hause fühlen wie im Home Office.“
Inhaltlich sind die Tech-Teams dafür verantwortlich, dass die immer komplexeren Anforderungen der internationalen Logistik über digitale Workflows bewältig werden. Jeder Prozess, der in der Container-Schifffahrt irgendwo auf der Welt abläuft, wird innerhalb der IT gespiegelt. Ob es Reiserouten, Treibstoffreduktion, Zoll- und Formalitäten-Handling, optimale Auslastung der Kapazitäten oder minutiöses Tracking von Lieferketten betrifft: Hinter jedem Geschäftsprozess stehen IT-Anwendungen, die das Rückgrat der Transformation hin zu einer digital gesteuerten Container-Logistik bilden.
Was macht einen Arbeitgeber zum „Tipp”?
In den vergangenen Jahren waren es die disruptiven Grown-ups, die viel Öffentlichkeit bekommen haben. Technologiefirmen mit hohen Wachstumsraten, aber noch ohne Profitabilität. Sie waren hip und hatten wenig Probleme im Hiring junger Talente. In Zeiten steigender Zinsen sind die Kurse der ehemaligen Tech-Schmieden eingebrochen und auf einmal zählen Cash-Flows statt hoher Burnrates. Die Layoff-Listings sind prall gefüllt mit illustren Namen von Fintech-Firmen wie Klarna bis zu Healthcare-Innovatoren wie Kry, die sich reihenweise von Mitarbeitern trennen.
Deswegen ist ein Tipp, sich etablierte Arbeitgeber anzuschauen, die vor der Herausforderung stehen, ihre Geschäftsmodelle immer stärker zu digitalisieren. Denn sie vereinen das Beste aus zwei Welten: Auf der einen Seite geben sie eine verlässliche Jobsicherheit mit oftmals überdurchschnittlichen Gehältern. Auf der anderen Seite gehört man als Informatiker oft zu einer Gruppe von Pionieren im Unternehmen, da der Ursprung der Company eben nicht im Technologiesektor zu finden ist und von daher großen Nachholbedarf hat. Berufseinsteiger:innen bieten diese etablierten Unternehmen, die sich in der digitalen Transformation sehen, also zweierlei: Ein hohes Maß an Sicherheit und Innovationsdruck, der ein großes Spielfeld eröffnet, um die eigenen Talente einzusetzen und weiterzuentwickeln.
Hier geht’s zur Jobbörse bei Hapag-Lloyd – finde deinen Einstieg!
Natürlich kann der Ansatz „das Beste aus zwei Welten” nicht das einzige Kriterium sein, was einen Arbeitgeber attraktiv macht. Es gibt soviel mehr: Weiterbildung, Diversität, Gehalt, Aufstiegschancen oder das Engagement für den Klimaschutz und soziale Belange – diese Punkte werden wir deshalb in den kommenden Ausgaben in einer Serie über Hapag-Lloyd behandeln.
Eine Sache, die aber immer im Zentrum der Entscheidung über den zukünftigen Arbeitgeber steht, ist dessen Unternehmenskultur. Diese lässt sich nicht für jeden Menschen als passend klassifizieren – zu unterschiedlich sind die Erwartungen und persönlichen Bedürfnisse. Deshalb haben wir zwei Mitarbeiter von Hapag-Lloyd zum Gespräch getroffen: Einen IT-Professional mit viel Berufserfahrung und eine Entwicklerin, die seit etwas über drei Jahren im Software Development arbeitet. So kann sich jeder ein authentisches Bild von der Unternehmenskultur machen und entscheiden, ob diese für sich persönlich reizvoll klingt.
Vielfältige Einstiegsmöglichkeiten
Hapag-Lloyd hat als als einer der ersten Linienreedereien die eigene IT als entscheidenden Wettbewerbsfaktor erkannt und bereits vor drei Jahrzehnten die Weichen gestellt, Prozesse effizient über ein hauseigenes Freight Management System zu digitalisieren. Diese Weitsicht hat das Unter- nehmen zur weltweiten Nummer fünf unter den größten Container-Reedereien gemacht.
Die Einstiegschancen für Informatik-Absolvent:innen sind vielfältig. Wer sich während seines Studiums ausreichende Erfahrungen in der Java Entwicklung, im Cloud Bereich oder im DevOps angeeignet hat, wird bei Hapag-Lloyd offene Türen vorfinden. Selbst Quereinsteiger sind als Software Developer willkommen, wenn sie im Umgang mit Technologien wie JPA, JTA CDI, Bean Validation, JAX-RS, EJB versiert sind. Abschlussarbeiten oder Werkstudententätigkeiten sind ebenso möglich und bieten die Chance, die Unternehmenswerte „We care. We move. We deliver“ ganz persönlich zu erfahren und kennenzulernen.
Du willst mehr über Hapag-Lloyd auf hitech-campus.de lesen? Hier entlang.