Experten und die Redaktion vom HI:TECH CAMPUS beantworten an dieser Stelle Karrierefragen von Hochschulabsolventen. Auch dir brennt eine Frage unter den Nägeln? Schick sie uns an software@hitech-campus.de und wir besorgen dir die Antwort – für dich als E-Mail, für alle anderen User öffentlich auf dieser Seite einsehbar. Entsprechend wird dieser Artikel fortlaufend aktualisiert.
Elena G. aus Hamburg fragt: „Ich bin daran gewöhnt, eine von wenigen Frauen unter all den Studenten zu sein. Aber: Im Job kann ich mich nicht so abkapseln wie im Studium, oder? An der Uni besuche ich Kurse, erarbeite meine Aufgaben, gehe in die Prüfungen – zur Not geht das allein. Im der Arbeit muss ich mich den Kollegen stellen. Habt ihr Tipps?“
Die HI:TECH CAMPUS it-Redaktion antwortet:
Hallo Elena! Du klingst relativ verunsichert. Vielleicht hilft es dir in erster Instanz vor die Augen zu führen, dass du nicht zwangsläufig in ein patriarchalisch geprägtes Umfeld, schlimmstenfalls noch mit Konkurrenzkampf & Co kommst. Denn als Softwareentwicklerin stehen dir sehr viele Möglichkeiten offen und du kannst dir dein zukünftiges Team vorab anschauen – beispielsweise, indem du nach Probearbeiten für einen oder zwei Tage fragst.
Deine Zweifel möchten wir an dieser Stelle aber auf keinen Fall klein reden und eines hast du sehr klar erfasst: In der Ausbildung hast du ein Umfeld, in dem du durch Leistung glänzt und dir diese Leistung objektiv bestätigt wird. Im Office geht es nicht mehr um Tests, die niemand außer dir beeinflussen kann. Du wirst in ein Team integriert, ihr arbeitet zusammen in (wahrscheinlich) verschiedenen Projekten. Unsere Empfehlung daher: Such dir deine zukünftige Arbeit sehr genau aus – dafür solltest du dir vorher eine Übersicht erstellen, auf welche Faktoren du in welchem Maß achten möchtest. Fälle deine Entscheidung so fundiert wie möglich. Wenn du dich weiterhin verunsichert fühlst, würden wir dir weiterführend den Kontakt zu einem Karrierecoach oder ähnlich empfehlen. Hier haben wir übrigens einige Role Models in der Softwareentwicklung porträtiert.
Du hast selbst auch Fragen? Dann stell sie uns und entweder die Redaktion oder ein Karriere-Coach beantwortet dir dein Anliegen – software@hitech-campus.de.
Thomas fragt: „Mit welchem Gehalt soll ich in die Gehaltsverhandlung gehen?“
Die HI:TECH CAMPUS it-Redaktion antwortet:
Der aktuelle Gehaltsdurchschnitt für Software Entwickler beim Berufseinstieg liegt unseres Erachtens bei 3.800 Euro brutto monatlich. Je größer das Unternehmen, je dringender der Bedarf des Unternehmens und je stärker deine Praxiserfahrung, desto höher kannst du diesen Schnitt ansetzen. Ob man lieber zu niedrig oder zu hoch stapeln sollte, ist eine heikle Diskussion. Manche Unternehmen werden deine Aussage mit in ihre Entscheidung einbeziehen, ob sie dich eher auf die rote Liste setzen oder zum nächsten Gespräch einladen – andere wieder nicht. Wenn du hoch stapeln möchtest, dann begründe es durch nachweisbare Fakten und füge vielleicht noch den Hinweis hinzu, dass das eine Orientierung sei und man natürlich zu einem späteren Zeitpunkt offen kommunizieren sollte. Daumen gedrückt für deine Gespräche, du schaffst das!
„Wenn in manchen Autos zukünftig die Software offen entwickelt wird, erleichtert das Cyberkriminellen nicht, Schwachstellen zu identifizieren und auszunutzen, sobald die Software im Einsatz ist?“
Raphael van Kempen, M.Sc. von der RWTH Aachen antwortet:
„Als öffentlich gefördertes Forschungsprojekt (Hintergrundinformation hier, Anm. d. R.) haben wir ein großes Interesse daran, unsere Arbeitsergebnisse transparent zu machen und sowohl in Expertenkreisen als auch mit der allgemeinen Öffentlichkeit zu diskutieren. Indem wir nicht hinter verschlossenen Türen arbeiten, sondern die Öffentlichkeit mit einbeziehen, können mögliche Schwachstellen im System bereits früh aufgedeckt werden und nicht erst von Cyberkriminellen, welche diese dann ausnutzen. Es freut mich, dass wir mit der Universität Passau und der INCYDE GmbH zwei Partner mit an Bord haben, die sich intensiv mit dem Thema IT-Security auseinandersetzen.“