Interview mit: Frank Knäsche, DACH Sales Manager bei Ergotron*
Unternehmensluft schnuppern in den eigenen vier Wänden – das hört sich zunächst seltsam an. Schließlich will man eine Branche, ein Unternehmen und Aufgabenbereiche von innen kennenlernen. Ziel ist es, Erfahrungen zu machen, sich einzubringen und Kontakte zu schmieden. Das soll aus der Ferne gehen? In der Pandemie zeigt sich, dass es möglich ist – sofern die Ausstattung stimmt.
Praktikum zuhause – da stellt sich doch erstmal die Frage: Macht das Sinn? Kann das funktionieren?
Ganz klar: Ja. Unverändert müssen Studierende und Berufsanfänger die Möglichkeit haben, in Unternehmen hineinzuschnuppern. Und immer noch suchen diese nach dem High Potential. Daher hat das Praktikum Corona – nach einem ersten vielleicht eher wirtschaftlich motivierten Einbruch – gut überstanden. Das zeigt der Future-Talent-Report 2021 von Clevis Consult. Demnach akzeptieren die Arbeitgeber und Ausbilder Home-Office für Praktikanten jetzt stärker: Sagten 2020 erst 27 Prozent der Befragten dazu ja, lag die Quote 2021 dafür bei 63 Prozent. Schließlich hat das auch Vorteile für den Betrieb. Dieser muss Talente nicht mehr nur vor Ort rekrutieren. Eine Praktikumstelle in München scheitert nicht an zu hohen Mieten. In Zeiten der hoffentlich nicht mehr lange dauernden Pandemie und unter Umständen mit einer Pflicht zum Home-Office im Hintergrund macht es vielleicht auch gar nicht so viel aus, nicht im Büro zu sitzen: Wenn der Mentor ebenso nicht immer vor Ort ist, macht es für den Praktikanten auch keinen Sinn, den Weg auf sich zu nehmen. Auch für das Praktikum gilt wahrscheinlich: Nach Corona lassen sich nicht mehr alle Räder der Zeit zurückdrehen.
Wie gestalte ich ein professionelle Arbeitsumfeld in der WG?
Gerade für Studenten oder Berufsanfänger, die oft noch in einer Wohngemeinschaft wohnen, ist es wichtig, Grenzen zwischen Arbeit, Privatleben und Studium zu ziehen. Einen Vorteil haben aber Studenten, die in der Regel noch keine Kinder haben: Einen separaten Raum für sich haben sie von vornherein. In ihrem Zimmer müssen sie sich aber umso besser organisieren.
Eine weitere Rolle spielt ein gut geplanter Büroalltag. Ein professionell geplanter Tagesablauf hilft enorm und erleichtert das Zusammenleben in der WG. Dabei genügt es oft bereits, Mitbewohner zumindest während der Arbeitszeit als Mitarbeiter im Büro zu betrachten und ihnen dieselbe Rücksicht entgegenzubringen wie auch den Kommilitonen oder Kollegen. In der Folge respektieren die Mitglieder der Hausgemeinschaft die Termine und die Arbeitsweise der anderen. Ebenso wichtig sind – auch nur kleine – Arbeitspausen. Gerade diese vergessen die Anwender im Home-Office häufig. So übt man zuhause schon für den späteren Büroalltag.
Werde ich alt oder brauche ich jetzt echt Ergonomie? – Warum Ergonomie für jedes Alter Sinn macht
Es wird ernst: Die richtige Haltung am Arbeitsplatz ist für die Gesundheit und Effizienz des Home-Office-Praktikanten unerlässlich. Es ist schon etwas anderes, wenn man plötzlich acht Stunden an einem Schreibtisch sitzt. Dann kann ein nachlässiges Platznehmen am Wohnzimmer- oder Esstisch schnell gesundheitliche Folgen haben. Das Aufstehen und Platznehmen, der immer neue Platz in unterschiedlichen Hörsälen, Seminarräumen und in der Bibliothek oder auch der eingeschobene Unisport fallen ja erstmal weg.
Große Unternehmen statten Praktikanten mit der notwendigen Hardware aus. Viele müssen aber wohl selber für ergonomische Arbeitsverhältnisse sorgen. Die Investition in verstellbare Schreibtische und Bürostühle sowie einen zweiten Bildschirm lohnt sich aber spätestens jetzt. Monitorarme oder -ständer ermöglichen überall die korrekte Position des Bildschirms. Ganz professionell sind Steh-Sitz-Schreibtischwandler. So können die Anwender regelmäßig aufstehen, sich strecken und bewegen. Das verbessert spürbar die Aufmerksamkeit und hilft später ebenso beim Lernen für Klausuren.
Wie sehen optimale Lichtverhältnisse aus?
Lichtverhältnisse beeinflussen Konzentration und Gesundheit. Es gilt der Grundsatz: So viel Tageslicht wie möglich. Da lohnt es sich, den Schreibtisch etwas umzuräumen. Sonnenlicht kommt am besten von der Seite. Wer nicht mit dem Rücken zum Fenster sitzt, vermeidet störende Blendeffekte auf dem Bildschirm. Der Blick nach draußen empfiehlt sich nur, wenn Gardinen das einfallende Licht streuen. Bei Mangel an natürlichem Licht hilft eine zusätzliche Lichtquelle. Verstellbare Schreibtischlampen lassen sich optimal je nach Aufgabe und Tageszeit flexibel aufstellen. Sie leuchten auch das Gesicht bei virtuellen Meetings am besten aus.
Wie bin ich aufgeräumt und fokussiert?
Wissenschaftliche Studien bestätigen, was jeder schon gemerkt hat: Unter einem Durcheinander am Schreibtisch leidet die Konzentration. Wer aufräumt, arbeitet effizienter und entspannter. Durchdachte Aufbewahrungssysteme gestalten den Arbeitsbereich übersichtlich und helfen, die Unterlagen zum Feierabend wegzuräumen. Das schafft Abstand zwischen Arbeit und Freizeit. Wer seine Unterlagen wegpacken kann, den erinnern diese nicht ständig an noch wartende Aufgaben. Ein erholsamer Feierabend ist aber wichtig. Zudem vermeidet aufgeräumte Technik häusliche Arbeitsunfälle: Verstaute Netz- und Stromkabel sehen nicht nur gut aus. Sie stellen auch keine Stolperfallen mehr dar.
Welche Technik brauche ich am professionellen Schreibtisch?
Viele Beschäftigte verbringen einen Großteil ihrer Arbeitszeit in Video- oder Telefonkonferenzen. Dabei mitzumachen ist Kern eines jeden guten Praktikums. Da lohnt es sich, in ein hochwertiges Headset mit guter Tonqualität zu investieren, das bequem und leicht zu bedienen ist – oder danach zu fragen. So blendet man auch die Gespräche im Nachbarzimmer aus. Geeignete Peripherie-Hardware verbessert ebenfalls die Arbeit. Eine ergonomische Tastatur schont die Handgelenke. Sie vermeidet Verletzungen, wirkt der Müdigkeit entgegen und ermöglicht ein bequemeres Arbeiten.
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* Rein redaktioneller, nicht bezahlter Artikel.