Von der Marine zum IT-Auditor – ein Erfahrungsbericht von Felix Strauß
Mit 24 Jahren bringt Felix Strauß bereits mehr berufliche Stationen mit als mancher Branchenprofi. Nach seiner Zeit bei der Marine und seinen Erfahrungen als Projektleiter hat er sich für den Weg in die IT-Revision entschieden.
Heute ist er als IT-Auditor bei RSM Ebner Stolz tätig und studiert parallel IT-Management. Sein Werdegang zeigt, wie vielfältig und dynamisch eine Karriere im IT-Bereich der Wirtschaftsprüfung sein kann. Was ihn an RSM Ebner Stolz begeistert, wie sein Einstieg verlief und warum es sich lohnt, neugierig zu bleiben, erzählt er im persönlichen Gespräch.
Felix, du bist kein klassischer ITler, sondern bist nach dem Abitur zur Bundeswehr. Wie bist du IT-Auditor geworden?
Zuerst lag mein Interesse tatsächlich bei der Informatik. Ich war im Informatik-Schulunterricht aktiv und habe auch privat mit Games, wie Minecraft, experimentiert. (lacht) Da lernt man ganz nebenbei erste technische Grundlagen, zum Beispiel durch Modding oder Servereinrichtung. Allerdings dachte ich, man müsse extrem gut in Mathe oder Physik sein, um in der IT bestehen zu können. So entschied ich mich für ein Politikwissenschaftsstudium und es ging für mich erst zur Marine, wo ich erfolgreich mein Offizierspatent absolviert habe. Aufgrund eines persönlichen Schicksalsschlags habe ich meine militärische Laufbahn beendet und mich beruflich neu orientiert. Der entscheidende Impuls, beruflich in die IT zu wechseln, kam dann durch die Unterstützung meines Umfelds – darunter auch ein erfolgreicher Quereinsteiger, der mich diesbezüglich bestärkt hatte.
Daraufhin entschloss ich mich den Schritt in die IT zu wagen und absolvierte erfolgreich eine 4-monatige Weiterbildung zum DevOps Engineer. Diesen Kurs schloss mein Team unter meiner Projektleitung als Kursbestes ab. Danach wurde mir eine Position als IT-Projektleiter im betreuenden Unternehmen angeboten, in welcher ich meine erworbenen Fähigkeiten für Technik und Führung kombinieren konnte. Als Projektleiter in einem sicherheitskritischen Umfeld wurde mir dann bewusst, wie spannend es ist, IT-Systeme nicht nur zu entwickeln, sondern auch hinsichtlich möglicher Sicherheitsrisiken zu bewerten. Der Schritt in die IT-Revision war logisch.
Du warst also auf der Suche nach der nächsten Herausforderung?
Nicht ganz, denn genau genommen hat RSM Ebner Stolz mich gefunden. Ich war auf der Suche nach einer Position, in der ich jeden Tag etwas Neues lernen kann – in der ich nicht nur umsetze, sondern tiefer analysiere und ein wirkliches Verständnis für Strukturen und Prozesse entwickle. Der Job sollte aber mit meinem Vollzeitstudium vereinbar sein. Da kam RSM Ebner Stolz auf mich zu und hat mich zum Gespräch eingeladen. Das Erstgespräch mit meinem heutigen Vorgesetzten hat mich sofort überzeugt. Es war sehr offen, direkt und inhaltlich stark – genau das, was ich gesucht habe. Nicht einmal einen Tag später bekam ich ein Angebot.
Du bist jetzt seit Oktober 2024 Teil des IT-Audit-Teams. Welche Aufgaben übernimmst du aktuell im Bereich Outsourcing und Cloud Computing?
In meiner Rolle als IT-Auditor prüfe ich vor allem ausgelagerte IT-Prozesse bei Dienstleistern und Rechenzentren. Dabei geht es unter anderem um ISAE 3402 und PS-951 aber auch cloud-spezifische Standards wie den BSI-C5 oder sein amerikanisches Pendent, den SOC 2. Genauer gesagt, umfassende Prüfungen der IT-Systemlandschaften unserer Mandantinnen und Mandanten. Wir schauen uns an, ob die in einer Systembeschreibung definierten Kontrollmechanismen tatsächlich implementiert und effektiv über einen definierten Zeitraum nachweislich durchgeführt wurden. Wir prüfen aber nicht nur, sondern unterstützen unsere Mandantinnen und Mandanten auch im Rahmen eines prüfungsbegleitenden Coachings auf dem Weg zur Zertifizierung. Obwohl die Prüfungen oftmals remote durchgeführt werden, ist es manchmal unerlässlich, die Kontrollsysteme auch vor Ort zu besichtigen, was ich als sehr spannend empfinde.
Die Arbeit ist somit sehr praxisnah. Ein Highlight war ein Besuch bei einem Mandanten, wo wir nicht nur die Prüfobjekte analysierten, sondern auch einen sehr offenen und innovativen Austausch mit den Verantwortlichen zur Nutzung der Abwärme von Rechenzentren zur Einspeisung in das Fernwärmenetz durch Wärmepumpen hatten.
Was begeistert dich fachlich am meisten an deiner Position – und worin liegt für dich der besondere Reiz der Kombination aus IT und Wirtschaftsprüfung?
Mich begeistert ganz klar die Abwechslung und der stetige Lerneffekt. Als IT-Auditor arbeite ich mit unterschiedlichsten Technologien, Prozessen und Branchen – das schafft täglich neue Einblicke. Besonders spannend finde ich, Systeme aus der Prüfperspektive zu sehen und zu erkennen, wie andere Unternehmen Herausforderungen lösten, vor denen ich bereits als Projektleiter stand. Diesen breiten Erfahrungsschatz bekommt man sonst kaum in so kurzer Zeit. Ein Kollege hat es sehr treffend formuliert: Das, was man bei RSM Ebner Stolz in einem Jahr sieht und lernt, dauert in anderen Unternehmen oft drei bis fünf Jahre. Und genau das motiviert mich – weil ich weiß, dass ich mir hier ein extrem solides und vielfältiges Fundament aufbaue. Dazu kommt der zwischenmenschliche Aspekt: Der Austausch mit Mandantinnen und Mandanten macht mir viel Spaß. Ich habe das Glück, mit motivierten Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern zusammenzuarbeiten – Menschen, die offen für Veränderung sind und sich über gute Gespräche auf Augenhöhe freuen. IT in der Wirtschaftsprüfung ist kein verstaubter Bereich, sondern hochaktuell, dynamisch und zukunftsorientiert. Gerade durch die zunehmende Digitalisierung, den Einfluss von KI und die regulatorischen Anforderungen wird unsere Arbeit immer wichtiger – und spannender.
Bei RSM Ebner Stolz kommt noch hinzu, dass ich ein Umfeld gefunden habe, in dem ich meine Ideen einbringen kann. Ich war überrascht, wie viel Eigeninitiative willkommen ist. Ich durfte zum Beispiel bereits einen internen Business Case vorstellen, der sehr gut aufgenommen wurde. Innerhalb des GBIT (Geschäftsbereich IT-Revision bei RSM Ebner Stolz) gibt es im Übrigen einen Next-Gen-Council, in welchen ich erst vor Kurzem durch meine Kolleginnen und Kollegen als Repräsentant gewählt wurde und der die Interessen der Consultants und Senior Consultants repräsentiert. Dieser trägt wesentlich dazu bei, dass die Perspektive der jüngeren Belegschaft auch bei weitreichenden Führungsentscheidungen berücksichtigt wird. Das zeigt mir, dass hier nicht nur Qualifikation zählt, sondern auch weitergedacht wird.
„Mich begeistert die Abwechslung und der stetige Lerneffekt“
Wie schaffst du es, nicht nur den Job zu priorisieren, sondern auch die Freizeit?
Dafür gibt es zwei wesentliche Faktoren: Gute Organisation und ein unterstützendes Team machen es möglich. Freizeitaktivitäten, meine politischen Ämter und Gremien, dazu mein Vollzeitstudium in IT-Management und mein Beruf ergeben eine hohe Workload. Das funktioniert nur, weil mir mein Arbeitgeber die nötige Flexibilität gibt und ich mich selbst strukturieren kann – da hat meine Zeit in der Marine sicherlich geholfen (lacht). Gerade seitens RSM Ebner Stolz nimmt man auf besondere Situationen Rücksicht: Beispielsweise werde ich im Rahmen meines Studiums bald für ein Auslandsmodul zwei Wochen in China sein – und das wird nach Absprache mit meinen Vorgesetzten vom Unternehmen ermöglicht. Nicht nur offiziell, sondern auch seitens meines Teams und Kolleginnen und Kollegen, unternehmen wir auch privat etwas zusammen, zuletzt eine Pizza-Party oder regelmäßige Spieleabende. So ein Zusammenhalt hilft grundsätzlich, auch in stressigen Zeiten die Balance zu halten.
Gibt es etwas, was du in deiner Zeit bei RSM Ebner Stolz gelernt hast, was du nicht mehr missen möchtest?
Fachlich habe ich in kurzer Zeit enorm viel gelernt – von mir vorher unbekannten Technologien, Prozessen und Arbeitsmethoden bis hin zu einer vielfältigen, persönlichen Weiterentwicklung. Das hat mein Verständnis für Zusammenhänge und Qualität geschärft. Persönlich habe ich vor allem bei einem Punkt viel gelernt: Genauigkeit. Ich neige dazu, Aufgaben rasch erledigen zu wollen und dabei Details zu übersehen. In der IT-Prüfung habe ich mich deutlich verbessert: Präzisere Fragen, saubere Dokumentation und ein geschulter Blick fürs Detail. Auch das kollegiale Lernen ist ein großer Gewinn: Erfahrene Kolleginnen und Kollegen geben ihr Wissen weiter und selten werden Stärken so individuell gefördert, wie bei RSM Ebner Stolz. Das führt auch zur persönlichen Zufriedenheit, wenn man die Gelegenheit erhält, seine persönlichen Skills einzusetzen.
Besonders wertvoll ist für mich auch der menschliche Aspekt: Wenn Mandantinnen und Mandanten sich wünschen, dass wir im nächsten Jahr wiederkommen, zeigt mir das, dass wir nicht nur fachlich gute Arbeit leisten, sondern auch als Menschen überzeugen. Dieses Zusammenspiel aus Kompetenz und Beziehung ist für mich besonders wertvoll geworden.
Welche Tipps hast du für andere IT-Interessierte, die überlegen, in die Wirtschaftsprüfung zu gehen – gerade bei einem Unternehmen wie RSM Ebner Stolz?
Man muss kein IT-Profi sein – entscheidend sind Lernbereitschaft und Neugier. Die Lernkurve ist steil, das Erfahrungswissen breit. Mein Pro-Tipp: Schaut über den Tellerrand und scheut euch nicht, Fragen zu stellen. Bei RSM Ebner Stolz zählt nicht nur, was du kannst, sondern auch, wie du dich entwickelst und welche Impulse du gibst. Habt keine Angst, neue oder ungewöhnliche Wege zu gehen. Gerade in der Wirtschaftsprüfung und im IT-Audit bieten sich viele Chancen – besonders für alle, die flexibel bleiben und Lust auf Neues haben.