In München gibt es eine lebendige Start-up-Szene, die sich aufgrund bekannter Konzerne vor Ort stark technisch ausrichtet. Im Bereich der Elektromobilität geht das Team von NIO an den Start, um die Welt mit seiner Technologie ein ganzes Stück lebenswerter zu machen. Aber ist das junge Unternehmen damit nicht nur eines von vielen?
„Der wesentliche Unterschied zwischen NIO und anderen Herstellern ist unsere Prämisse, nicht nur ein reiner Automobilhersteller zu sein. Unser Anspruch ist es, durch unsere Elektrofahrzeuge die Welt nachhaltiger und lebenswerter zu gestalten, gleichzeitig aber dem Fahrer ein angenehmes und positives Fahrerlebnis zu ermöglichen“, führt Philipp Kemmler-Erdmannsdorffer, Manager Communications & Public Affairs bei NIO aus. NIO verstehe sich deshalb als Unternehmen, das die Benutzerfreundlichkeit steigert und neben der optimalen Funktionalität und Qualität des Fahrzeuges auch die individuellen Bedürfnisse der Fahrzeugnutzer berücksichtigt.
Was man eher selten hört: NIO bezeichnet sich als globales Start-up. Woher kommt das also? Das Unternehmen eröffnete schon kurze Zeit nach Gründung weltweite Niederlassungen. Der Hauptgrund für die Standorte, an denen NIO sich angesiedelt hat, ist die lokale Verfügbarkeit von Talent. Auch München überzeuge unter diesem Gesichtspunkt, denn es biete einen aussichtsreichen Pool an talentierten und motivierten Mitarbeitern mit hohem Bildungshintergrund und Wissensstand. „Außerdem sind wir überzeugt, hier Absolventen und Berufstätige mit großem Interesse an unserer Industrie sowie Unternehmensphilosophie zu finden“, untermauert Philipp Kemmler-Erdmannsdorffer.
Eine der zentralen Herausforderung für NIO sei es, ein größeres Bewusstsein für E-Mobilität zu schaffen und ein Umdenken der Fahrzeughalter zu erreichen. Während Veränderungen auf dem chinesischen Markt schneller angenommen und umgesetzt würden, sei ein Wandel hin zu Elektromobilität in Deutschland von Skepsis geprägt. Besonders die Angst vor einer zu geringen Reichweite bei nicht ausreichender Elektroinfrastruktur begründet aktuell noch die deutsche Zurückhaltung. Deshalb arbeitet NIO auch verstärkt an Konzepten wie der „Power Swap Station“ – einem Batteriewechsel innerhalb weniger Minuten – um eine flächendeckende Reichweite zu garantieren und so den Nutzern mehr Vertrauen in Elektrofahrzeuge zu ermöglichen.
Trotz des Unternehmenssitzes in München wird NIO zunächst weiterhin den chinesischen Markt bedienen, um dort weitreichend Fuß zu fassen und die Marktpräsenz auszubauen. Ein Markteintritt in Europa ist nicht vor 2020 angedacht, wobei eine Konkretisierung der Pläne noch ausstehe. Bezüglich geografischer Märkte sind für NIO, wie auch für andere Unternehmen derselben Industrie, Staaten mit einer Fokussierung auf Elektromobilität wie die Schweiz oder Skandinavien natürlich besonders interessant.
Fragt man Herrn Kemmler-Erdmannsdorffer nach seiner persönlichen Motivation, erklärt er: „Die Arbeit bei NIO ist zum einen interessant, da man neben einem technischen Einblick in die Welt eines Elektroautoherstellers auch die innovative Branche und das Industrieumfeld, in dem sich das Unternehmen bewegt, kennenlernt. So wird schnell deutlich, dass Elektromobilität von einer Nischentechnologie bereits für viele Unternehmen in den Vordergrund gerückt ist. Zum anderen spürt man den Innovationsgeist unter den Mitarbeitern, da das gesamte Unternehmen eine antreibende Motivation versprüht und die Teams anregt, an der Weiterentwicklung von NIO mitzuwirken und etwas Neues zu schaffen.“
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