Und die ist digital. Das Internet der Dinge verändert auch so simple Dinge wie Stromzähler. Und Energieversorgung heißt vor allem, am Puls der Innovation zu arbeiten und genau das macht das Startup Digimondo. SAP-Spezialist und E.ON-Mitarbeiter Marcus Walena und seine Kollegen haben die Mission: Alle deutschen Stromzähler online zu schalten und intelligente Anwendungen für das Internet der Dinge zu entwickeln. Von diesem neuen Netzwerk könnte jeder Einwohner in Deutschland zukünftig profitieren.
Aber der Reihe nach: Um das Geschäftsmodell zu verstehen, gilt es, den technischen und rechtlichen Hintergrund zu erklären. Es geht um das digitale Ablesen des Stromverbrauchs beim Kunden. Zudem gibt es einen Gesetzesentwurf, der vorsieht, dass im Jahr 2032 zwanzig Prozent aller Stromzähler online ablesbar, also fernauslesbar und -steuerbar sein sollen.
Gründer Marcus Walena fragte sich daraufhin: Was passiert dann mit den restlichen 80 Prozent? Er ist sich schnell sicher: „Man sollte mit neuen Stromzählern dem Kunden schon jetzt ein innovatives Produkt anbieten?“ Er hat dann die Idee eine neue Netzwerktechnologie zu nutzen, die Anfang des Jahres auf den Markt kam.
Die Daten werden nur hochverschlüsselt versendet
Das ist die sogenannte Long Range Technologie (LoRa). Sie ermöglicht über Funkwellen mit kleinen Sendern und Sensoren zu kommunizieren. Es ist eine sehr strahlungsarme und niedrigenergetische Technologie. Für das Stromablesen ist diese Technologie unter anderem deshalb sehr gut geeignet, weil das Funknetz die Möglichkeit hat, auch „deep indoor“ Daten auszutauschen, also bis in den Keller eines Hauses, dort wo sich die meisten Stromzähler befinden.
Marcus Walena und sein Team überlegten aber noch weiter. Was könnten wir mit dieser Technologie für den Kunden zusätzlich anbieten? „Wir hatten die Idee, dass Digimondo auch die Möglichkeit bieten soll den individuellen Strombedarf eines Haushaltes, eines Stadtteils oder einer Kommune zu ermitteln. Derzeit wird bei vielen Haushalten der Stromverbrauch über Ableseunternehmen ermittelt, mit denen der Kunde einen Termin ausmachen muss. Das würde mit der neuen Technologie wegfallen. Die LoRa Technologie ist aber auch für sehr viele andere Anwendungen nutzbar. Fast jeder Haushalt, jedes Unternehmen und Gebäude in Deutschland könnte Teil dieses neuen Netzwerkes sein. Man könnte sich aber auch andere Nutzungen vorstellen. Man könnte Parkplätze mit Magnetsensoren ausstatten, die erkennen, wenn ein Auto auf dem Parkplatz steht. Man könnte Mülltonnen mit Sensoren ausstatten, die sich melden, wenn diese gefüllt sind. Man kann ein Fahrrad mit einem Sensor versehen und dieses bei Diebstahl orten lassen.
Die Anwendbarkeit der Sensoren geht weit über den Stromstand hinaus
Dem Team von Marcus Walena merkt man an, dass es den Startup-Gedanken verinnerlicht hat. Sie glauben an ihr Produkt und strahlen das auch aus. „Wir sind schon sehr weit gekommen in den drei Monaten seit :agile, der konzerneigene Accelerator von E.ON, uns das Seed Capital zur Verfügung gestellt hat. Wir haben LoRa bereits in einer Kleinstadt installiert. Der Ausbau erfolgt gerade und die ersten Konzentratoren in Berlin und Hamburg stehen auch schon. Unser Team wächst und wir kennen die Technologie!“
Stand: Herbst 2015
Weitere Informationen unter facebook.com/eoncareer
Weitere Beiträge zur Energiebranche gibt’s hier in der Übersicht.