Praktische Erfahrungen im IT-Umfeld und ein Bewusstsein für Unternehmensprozesse – für Jana Aßmann, Vorstand bei der PCS Beratungscontor AG, die richtige Basis, um nach dem Abschluss in das SAP-Consulting einzusteigen. Ihr eigener Weg zum weiblichen Vorstand im technischen Business war dabei übrigens nicht vollkommen geradlinig. Für uns natürlich nur ein Grund mehr, weswegen wir uns mit ihr zum Gespräch trafen.
Der Weg zur Vorständin in der IT
Frau Aßmann, Ihre berufliche Reise führte Sie von Business Intelligence zu IT-Consulting, auch als Bereichsleiterin Data Warehouse waren Sie tätig, bevor Sie Teil des Vorstands bei der PCS Beratungscontor AG wurden. An welche Erfahrungen erinnern Sie sich besonders gerne?
Es gab für mich einige besondere positive Schlüsselmomente, an die ich mich gerne erinnere. Meine Laufbahn war nicht geradlinig, sondern gestaltete sich nach und nach – gestartet bin ich als Industriekauffrau. Ich habe während meiner Tätigkeit viel über Unternehmensprozesse gelernt und wurde insbesondere mit IT-nahen Aufgaben betraut. Dabei hat sich mein Wunsch entwickelt, ein Studium mit Fachrichtung Informatik anzugehen. Ich wurde bestärkt durch meine Kolleg*innen und meinen Freundeskreis, was mir das notwendige Vertrauen gab.
Ein Praktikum bei einem IT- und Beratungsunternehmen während des Studiums hat mir Einblicke in Projektarbeit für Kunden gegeben und war für mich auschlaggebend für meine Berufswahl, der ich bis heute treu geblieben bin und die mich sehr erfüllt. Außerdem war für mich mein erster Arbeitgeber entscheidend, bei dem ich als Junior Consultant startete. Ein mittelständisches Beratungshaus mit einem engagierten Team, in dem ich von Anfang an gut betreut wurde und viele Entwicklungsmöglichkeiten hatte. Hier habe ich mein Handwerkszeug gelernt und in einem Großprojekt viel Erfahrung gesammelt und Kenntnisse aufgebaut, die Türöffner für weitere Projekte waren.
Alles in allem kann ich sagen, dass es immer Menschen um mich herum gab, die mich unterstützt haben. Daran erinnere ich mich immer gerne und es hat mich bestärkt, es heute ebenso weiterzugeben und andere um mich herum bestmöglich zu fördern.
Ihre aktuelle Position bringt sowohl Unternehmensführung als auch IT-Herausforderungen mit sich. Wie balancieren Sie diese beiden Verantwortungen?
Den Spagat musste ich auch erst lernen und wie bei allen Übungen tat ich mich anfangs etwas schwer, aber es bessert sich langsam. Mit Übernahme der neuen Rolle kamen jede Menge Anforderungen auf mich zu. Zudem hatte ich auch meine eigenen Vorstellungen, die ich gerne mit einbringen wollte. Da reichte ein Arbeitstag oft nicht aus und ich musste lernen, zu bewerten, zu priorisieren, mein Netzwerk zu nutzen und zu delegieren. Aber auch mal innezuhalten und mir Zeit zum Sinnieren zu nehmen, um die Balance zu halten und mir einen Rahmen zu schaffen, in dem sowohl die Unternehmensführung als auch das Kundenprojekt reinpassen. Dabei sind vor allem vorausschauende Planung, aktive Kommunikation und auch Abgrenzung, also das „Nein sagen“, wichtig. Nur so lassen sich die unterschiedlichen beruflichen Aufgaben bewältigen und übrigens auch Beruf und Privatleben übereinbringen.
Das richtige Team & spannende Aufgaben – die beste Motivation
Wie motivieren Sie sich, täglich das Beste zu geben?
Motivation kann bei mir nur entstehen und langfristig erhalten bleiben, wenn ich Aufgaben habe, die ich gerne mache und ich in einem Umfeld und mit einem Team arbeite, in dem ich mich wohl und geschätzt fühle.
Beim beratungscontor habe ich beides gefunden. Die Zusammenarbeit mit dem Team bringt mir viel Spaß und erfüllt mich, da wir uns gemeinsam weiterentwickeln. Wesentliche Faktoren sind dabei das gemeinsame Erarbeiten und Vorantreiben von Themen, Ideen einbringen zu können und neues auszuprobieren. Und dass gepaart mit einem Arbeitsumfeld, in dem ein offener, ehrlicher und wertschätzender Umgang gepflegt wird.
Gerade junge Frauen leiden oft unter dem sogenannten Impostor-Syndrom. Was würden Sie ITlerinnen raten, die mit ihrem Selbstbewusstsein und ihrem Platz in der IT-Welt hadern?
Das ist eine schwierige Frage, da oft nur ganz individuell beantwortbar. Ich bemerke insbesondere bei Frauen, aber durchaus auch bei Männern, ein Verhaltensmuster, bei dem diese sich schwer mit der Einschätzung ihrer Kenntnisse tun, sich oft kleinreden und auch bei ihren Gehaltsforderungen deutlich unter dem liegen, was Kolleg*innen mit vergleichbaren Berufserfahrungen aufrufen. Es ist gut, dass dieses Muster einen Namen hat und thematisiert wird. So können die Betroffenen sich dem überhaupt erstmal gewahr werden und sich damit bewusst auseinandersetzen.
Ich selbst hatte damit auch zu kämpfen und habe zu viel gearbeitet, mich bis ins Detail in Themen eingelesen und Präsentationen akribisch vorbereitet, um hoffentlich den Erwartungen der anderen zu entsprechen und nicht zu versagen. Im Laufe der Jahre habe ich festgestellt, dass meine Befürchtungen unbegründet waren. Dennoch weiß ich aus Gesprächen, dass es vielen Kolleg*innen ebenso geht. Es hilft, darüber offen zu sprechen, um gegen diese Muster anzusteuern.
Ich möchte aber auch betonen, dass ich es durchaus schätze, wenn Menschen nicht zu hoch stapeln, sich bodenständig zeigen und sich mit Themen, die ihnen nicht geläufig sind, auseinandersetzen, um erforderliches Wissen aufzubauen. Macht es aber ungesunden Stress und quälen sie sich im Arbeitsalltag, kann ich nur raten, darüber offen zu reden. Ein Austausch dazu kann entlasten und die Sichtweise von Kolleg*innen, deren Einschätzung und Erfahrungen können helfen, damit besser umzugehen.
Der erfolgreiche Einstieg ins SAP-Consulting
Manchmal kommt Unsicherheit durch den Verdacht, noch nicht „gut genug“ ausgebildet zu sein für die Arbeitswelt. Was raten Sie interessierten Studierenden, die im Studium aus verschiedensten Gründen noch keinen Kontakt zu SAP-Produkten haben/hatten?
Für den Einstieg ins IT-Consulting mit SAP ist es nicht erforderlich, schon SAP-Kenntnisse mitzubringen. Vielmehr sind grundlegendes IT- und BWL-Wissen Voraussetzung. Es ist von Vorteil, praktische Erfahrungen im IT-Umfeld gemacht zu haben und Unternehmensprozesse durch Praktikum, Werkstudierendentätigkeiten oder Studienarbeiten kennengelernt zu haben. Dabei merkt man, welche Tätigkeiten einem liegen und Spaß machen und man wird sicherer in der eigenen Einschätzung.
Ich kann jedem nur raten sich zu bewerben, auch wenn nicht alle Anforderungen aus der Stellenanzeige erfüllt werden. Ein Bewerbungsgespräch kann auch ein Türöffner sein und durch den Austausch können sich Möglichkeiten ergeben, mit denen man nicht gerechnet hat. Wenn man denkt, dass es eh keinen Zweck hat und sich deswegen nicht ins Gespräch traut, wird keine Tür aufgehen.
In meiner Bewerbungsphase am Ende des Studiums hat es mir geholfen, mich professionell beraten zu lassen. Ich war damals eher zurückhaltend, etwas ängstlich und aufgeregt vor neuen unbekannten Situationen und der Ansprache von fremden Menschen. Auch habe ich meine Fähigkeiten und Kenntnisse zu wenig beworben. Ich nutzte die Möglichkeit, meine Bewerbungsunterlagen prüfen zu lassen und konkrete Gesprächssituationen zu üben. Bei den Übungen war ich unsicher und nervös, aber ich habe gelernt, dass es OK ist, aufgeregt zu sein. Denn Angst und Selbstzweifel können eingedämmt werden, wenn das Unbekannte kennengelernt wird. Dazu muss man seine Komfortzone aber bewusst verlassen, das ist erstmal unangenehm. Mich diesen Situationen zu stellen, hat mir jedoch sehr geholfen. Ich rate daher immer dazu, Coachings, Schulungen und Austauschmöglichkeiten mitzumachen, denn das sind gut investierte Zeiten, die einen weiterbringen. Man lernt viel von Mitmenschen und erkennt schnell, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist.
Das beratungscontor als Arbeitgeber
Welche Aufgaben übernehmen und füllen junge Berufseinsteiger:innen beim beratungscontor aus?
Einsteiger*innen durchlaufen ein Onboarding. Das heißt, sie werden geschult, aber auch von Anfang an in Projekte eingebunden, sowohl interne als auch Kundenprojekte. Sie agieren dabei immer in einem Team und bekommen viel Hands-on am System gezeigt. Dabei erhalten sie in der Rolle Junior-Consultant oder Trainee kleine Aufgabenpakete, die sie selbständig bearbeiten können. Die Aufgaben sind je nach Projekt unterschiedlich. Oft ist es die klassische Datenanalyse und -modellierung oder auch Visualisierung von Daten in Berichten und Dashboards. Auch der Austausch mit den Fachbereichen zu Anforderungen und Ergebnispräsentationen ist eine typische Tätigkeit.
Wie beeindrucken junge Berufseinsteiger Sie in Vorstellungsgesprächen?
Mit einem authentischen und ehrlichen Auftreten hat man meine volle Aufmerksamkeit. Kommen dazu gute kommunikative Fähigkeiten und ein echtes Interesse an einem Thema, gestaltet sich ein interessantes und spannendes Gespräch. Vor allem beeindruckt mich, wenn junge Menschen ihre Motivation und ihr Engagement durch Praktika, Jobs oder Übernahme von Ämtern untermauern. Mit jeder Tätigkeit lernt man auch viel über sich selbst und die Kandidat*innen, die schon vieles ausprobiert haben, sind meist deutlich zielorientierter und wissen besser, was sie wirklich wollen.
Was macht das beratungscontor zu einem Geheimtipp?
Bei meiner Bewerbung habe ich bewusst nach einem kleineren, mittelständischen Beratungshaus gesucht, weil ich bei meinem Einstieg in die Arbeitswelt damit gute Erfahrungen gesammelt habe. Ich suchte ein nettes Team mit gutem Arbeitsklima und der Möglichkeit, eigene Ideen umzusetzen und Dinge offen und ehrlich ansprechen zu können. Ich hoffte auf interessante Projekte und abwechslungsreiche Tätigkeiten. Alles hat sich bewahrheitet – ich konnte Vieles lernen, mich einbringen und in neue Rollen und Verantwortlichkeiten hineinwachsen. Das macht mir bis heute Spaß und ich kann guten Gewissens sagen: Wir sind ein Beratungshaus mit Herz und Seele.
Selbstverständlich sind für uns ein flexibles Arbeitsmodell, mobiles Arbeiten, gute technische Ausstattung, vielfältige Sportangebote und Gesundheitsförderung. Es gibt Boni und Erfolgsbeteiligung und ein individuelles Zielesystem.
Wir bieten Absolvent*innen einen gut strukturierten Einstieg in die Themenwelt Data & Analytics im Zusammenspiel mit SAP-Technologien. Von Anfang an steht ein Mentor oder eine Mentorin zur Seite und ist bei allen Fragestellungen behilflich. In einem Traineeprogramm führen wir durch einen Lernpfad in die Beraterwelt und starten mit einer gezielten Grundausbildung. Am Ende der Grundausbildung wird eine offizielle SAP-Zertifizierung absolviert. Anschließend gestalten wir eine aktive Weiterentwicklung über ein Karrieremodell vom Junior bis zum Managing Consultant oder Lead Architect. Jeder bringt Stärken und Schwächen mit und wir entwickeln gemeinsam auf dieser Basis einen Fahrplan für eine stetige persönliche Weiterentwicklung. Wir fördern Wachstum aus eigener Kraft. Ich selbst bin als Consultant gestartet und mittlerweile im Vorstand tätig. In anderen Unternehmen wäre das so nicht möglich gewesen.
Weitere Beiträge aus dem Karrierenetzwerk Consulting findest du hier.