Inhouse Consulting als Einstieg in einen Konzern? Richtig gehört. Bei Merck steigen Absolventen im Global Graduate Programme zunächst für zwei Jahre ins Inhouse Consulting ein – und lernen das Unternehmen so übergreifend und wie ihre Westentasche kennen. Warum das die perfekte Basis für einen Einstieg bei Merck ist, erklärt Robert Niebuhr, Leiter des Global Graduate Programms.
Herr Niebuhr, in welcher Position steigen Absolventen bei Merck generell ein, welche sind die nächsten Karrierestufen und nach wieviel Jahren erreicht man sie in etwa?
Je nach Standort, persönlichen Qualifikationen und erster Berufserfahrung bieten wir für Absolventen verschiedene Traineeprogramme, Doktoranden- und Post-Doc-Positionen oder klassische Direkteinstiegsstellen an. Bei unseren Traineeprogrammen können Bewerber zwischen dem Global Graduate Programm – das ist das Programm im Inhouse Consulting – oder den Functional Graduate Programmen, den funktionsspezifischen Programmen in Finance, R&D oder anderen wählen. Die typischerweise auf zwei Jahre ausgelegten Programme sind ideal für Hochschulabsolventen, die ihre Talente ausbauen, internationale Erfahrungen erwerben und im Anschluss in Schlüsselpositionen bei Merck aufsteigen wollen. Bei Merck gibt es dabei nicht „den“ klassischen Karrierepfad. Wir sind überzeugt, dass jeder Mitarbeiter Talente hat und diese nur richtig eingesetzt werden müssen – sei es in einer Experten-, Projektmanager- oder Managerlaufbahn.
Wie steht es um die Disziplin „Verantwortung meistern“?
Unsere Trainees übernehmen ab dem ersten Tag an ein hohes Maß an Verantwortung. Die Teilnehmer des Global Graduate Programms gehören dem Merck Inhouse Consulting an, der internen Consulting-Abteilung von Merck. Zu deren Aufgaben gehört es, das Headquarter und die Niederlassungen bei der Entwicklung und Implementierung von strategischen wie auch operativen Managementprojekten zu unterstützen. Dabei übernehmen die Trainees eigene Arbeitspakete, führen selbständig Interviews oder Workshops durch und präsentieren ihre Ergebnisse vor dem Senior Management.
Bitte beschreiben Sie doch einmal einen „typisches“ Projekt für Ihre Berufseinsteiger/Trainees.
Genauso wie „den“ typischen Karrierepfad gibt es „das“ typische Projekt nicht. Eine Herausforderung – und auch einer der spannendsten Aspekte unserer Arbeit bei Inhouse Consulting – ist, dass wir immer wieder mit neuen Themen und Fragestellungen konfrontiert werden und innovative Lösungen entwickeln dürfen. Dabei decken wir nicht nur verschiedenste Funktionen ab, zu denen unter anderem Strategie, Marketing oder Supply-Chain gehören; auch die drei Geschäftsbereiche von Merck – Healthcare, Life Science und Performance Materials – bieten unterschiedlichste und immer wieder neue Aufgaben.
Welches ist das größte Vorurteil, das Interessenten gegenüber Ihrem Einstiegsprogramm haben?
Ich denke, viele vermuten zunächst, dass sie bei Inhouse Consulting zu Beratern entwickelt werden. Das Global Graduate Programm ist aber kein Nachwuchsprogramm für Inhouse Consulting selbst, sondern eine Entwicklungsplattform für Talente, die wir für die Merck-Gruppe ausbilden. Über die Arbeit auf Projekten sowie in verschiedenen Assignments erwerben und entwickeln die Teilnehmer wichtige Fähigkeiten; dies wird durch umfangreiche Trainingsangebote ergänzt. Darüber hinaus bieten wir mit dem Programm eine Plattform, um den Konzern so gut wie möglich kennenzulernen und nach dem Programm in eine verantwortungsvolle Linienfunktion zu wechseln. Merck ist ein so vielfältiges Unternehmen, in das man auf diesem Weg Einblicke erhält, wie es anders kaum möglich wäre.
Welcher Struktur folgt das Global Graduate Programme?
Im ersten Jahr begleiten die Trainees erfahrene Consultants und unterstützen sie bei der Planung und Durchführung von Projekten. Persönliches Coaching und gegenseitiges Feedback-Geben und
-Nehmen sind uns hierbei besonders wichtig. Im zweiten Jahr absolvieren die Teilnehmer drei bis vier Assignments in unterschiedlichsten Funktionen und Bereichen innerhalb des Konzerns, wo sie ihr Netzwerk erweitern und ihre Kenntnisse vertiefen können. Diese Einsätze können im Headquarter sowie in unseren Landesorganisationen sein, je nach spezifischen Fähigkeiten und Interessen des Trainees. Typischerweise setzen sie ihre Karriere im Anschluss an das zweijährige Programm auch in einem der Bereiche fort, die sie über die Assignments bereits kennengelernt haben.
Das Thema Work-Life-Balance für die Gen Y ein zentrales Thema. Welche Möglichkeiten offeriert Merck seinen Mitarbeitern?
Unser Ziel ist es, all unseren Mitarbeitern attraktive Arbeitsbedingungen zu bieten. Wir setzen bei Merck daher unter anderem auf flexible Arbeitszeitmodelle, mit denen sich die beruflichen Anforderungen mit den persönlichen Interessen in Einklang bringen lassen. Das erlaubt größtmögliche Flexibilität und setzt viel Vertrauen in unsere Mitarbeiter voraus. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl an weiteren Sozialleistungen, Benefits und Vergünstigungen, wie etwa unser Betriebssport oder bezuschusste Fitnessstudio-Mitgliedschaften. Merck-Mitarbeiter dürfen sich auch über weitere „Serviceangebote“ freuen, etwa in Form von Unterstützung bei der Kinder- oder Altenbetreuung. Aber auch die kleinen Dinge wie beispielsweise der Lieferservice von Lebensmitteln zum Merck-Parkplatz oder die DHL-Packstation erleichtern das Leben und Arbeiten hier ungemein.
Versetzen Sie sich bitte in die Situation eines Vorstellungsgesprächs. Wie überzeugt man Sie im Auswahlverfahren als Kandidat?
Merck ist ein Wissenschafts- und Technologieunternehmen – dies prägt natürlich unsere Arbeit. Im Gegensatz vielleicht zu der klassischen Laborarbeit spielen in vielen Bereichen ökonomische Fragestellungen eine wichtige Rolle. Ein Bewerber sollte also sowohl ein Interesse an und Verständnis für die relevanten Naturwissenschaften mitbringen als auch für wirtschaftswissenschaftliche Zusammenhänge. Dies ist sicherlich ein spezielles Profil – aber genau diese Kandidaten suchen meist auch eine Arbeit wie unsere: an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Business!
Wichtig sind uns ebenfalls Teamgeist, Eigeninitiative sowie gute analytische und Kommunikationsfähigkeiten. Aspekte wie Praktika, internationale Erfahrung und außeruniversitäres Engagement sind darüber hinaus Pluspunkte. Aber auch die Leidenschaft, ständig Neues zu entdecken und weiterzudenken, sind für uns zentral. Wir schauen uns also immer das Profil als Ganzes an.
… und welche Unternehmenskultur bietet Merck im Gegenzug?
Uns gibt es seit fast 350 Jahren. Die Familie ist bis heute Haupteigentümerin des Unternehmens – und das bereits in der 13. Generation. Was ich damit sagen möchte: Bei unserer Arbeit geht es nicht nur um die nächsten Quartalszahlen, es geht um ein von Familienwerten geprägtes Miteinander und um nachhaltiges und verantwortungsvolles Handeln. Ein respektvoller und wertschätzender Umgang untereinander ist uns daher besonders wichtig. Wir möchten unsere Mitarbeiter ermutigen Fragen zu stellen und neugierig zu sein.
Wie hat sich Ihr Unternehmen, beziehungsweise der Arbeitsalltag in den letzten Jahren durch die digitale Transformation verändert und welche Rückschlüsse erlaubt dies in Bezug auf die ideale Qualifikation der Nachwuchskräfte von morgen?
Die Digitalisierung und Industrie 4.0 sind nur zwei von mehreren Trends, die Merck bewegen und verändern. Wir wollen uns diesen aber nicht nur stellen, sondern diese aktiv mitgestalten. Dafür müssen wir natürlich Expertise auf- und ausbauen und zwar in allen Bereichen von Merck. Natürlich haben wir deshalb auch im Inhouse Consulting Spezialisten für Digitalisierung und Industrie 4.0. Es muss nicht jeder Kollege ein Experte für solche Themen sein – wichtig ist zuallererst, dass Interessenten das Interesse an neuen Technologien mitbringen, offen sind für Neues und Lust haben, Veränderungen im Unternehmen aktiv voranzutreiben.
Werfen wir zum Abschluss einen kleinen Blick in die Vergangenheit: Können Sie sich noch an Ihren ersten Arbeitstag bei Merck erinnern – und wie war er?
Nach einer ersten Begrüßung haben wir eine Tour durch das Werk gemacht und dabei verschiedene Bereiche der chemischen und pharmazeutischen Produktion gesehen. Vielleicht liegt es an meinem ungewöhnlichen Hintergrund – ich bin eigentlich Mathematiker – aber mich begeistert es, meterhohe Tanks, Tablettenpressen et cetera im Einsatz zu sehen. Zum Mittagessen haben mich dann meine Kollegen vom Inhouse Consulting mitgenommen und im Anschluss ging es direkt los mit dem ersten Projekt!
Robert Niebuhr (36), schloss 2006 das Studium der Mathematik an der TU Darmstadt ab und stieg zunächst bei McKinsey ein; 5 Jahre als Berater und eine Promotion später wechselte er 2014 als Senior Manager Inhouse Consulting zur Merck. Heute ist er als Director Inhouse Consulting tätig und verantwortet unter anderem das Global Graduate Programm.
Weiterführende Informationen zum Programm findet ihr auf der Karriereseite von Merck.
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