Maya Kletzin ist 29 Jahre alt und hat vor viereinhalb Jahren ihren Master in Technomathematik absolviert. Seit einem Jahr arbeitet sie als Senior Consultant bei der auf Banken spezialisierten Unternehmensberatung Cofinpro und entwickelt Software. Schon vorher war sie für eine Unternehmensberatung tätig. Bei Cofinpro hat sie inzwischen Verantwortung übernommen: Nicht nur im Projekt als Scrum-Master, sondern auch als Teamleiterin und im Recruiting. Hier erzählt sie von ihren spannenden Rollen und was Neueinsteiger in ihrer Firma erwartet.
Plötzlich wusste ich, wie meine berufliche Zukunft aussehen muss. Damals war ich im Master-Studiengang. Auf dem Stundenplan: eine Blockveranstaltung namens Agile Software Factory. Hier gab es keinen Lead-Entwickler, der „bestimmt“, wer wann was tut. In der agilen Welt ist es das Team, das entscheidet und sich selbst steuert. Wie genial! Die ständige Interaktion mit den anderen war eine sehr positive Erfahrung für mich, das hat viel Spaß gemacht. Da wusste ich: So will ich später arbeiten.
Dieses Ziel habe ich erreicht: Heute wende ich diese agilen Methoden an, und zwar bei Cofinpro in Frankfurt am Main. Wir begleiten Banken und Asset Manager bei Digitalisierungsvorhaben. In meinem aktuellen Projekt bauen wir ein großes Beratungsportal auf. Das Projektteam besteht aus mehr als 25 Technologen und über 50 Mitarbeitern insgesamt. Wir arbeiten komplett agil nach Nexus-Scrum, einem skalierten Scrum-Ansatz. Hier habe ich inzwischen eine Scrum-Master-Rolle inne.
In der Welt der agilen Vorgehensweisen ist diese Position dafür verantwortlich, die Rahmenparameter so zu gestalten, dass das Team das bestmögliche Ergebnis liefern kann. Ich bin also eine Enablerin für meine Teammitglieder. Wenn irgendwelche Dinge mein fünfköpfiges Team behindern, setze ich mich für mein Team ein. Das fühlt sich richtig gut an.
Nach der Schule im brandenburgischen Eberswalde habe ich eine duale Ausbildung gemacht: am Forschungszentrum Jülich in Kooperation mit der Fachhochschule Aachen. Dort hieß mein Studiengang Scientific Programming und war gespickt mit Mathe und Informatik. Schon in der Schule waren das meine Lieblingsfächer. Den Master habe ich dann in Technomathematik abgelegt.
Berufstätig bin ich seit September 2014. Meinen ersten Job hatte ich ebenfalls bei einer Unternehmensberatung, die deutlich größer war als Cofinpro. Zwar wurde auch dort agil gearbeitet, allerdings standen mehr die Unternehmenszahlen im Vordergrund als die Menschen. Das hat irgendwann genervt. Bei Cofinpro ist es anders: Hier zählt der Mensch. Es gibt flache Hierarchien, man ist keine Nummer.
Seit März bin ich nun zusätzlich auch Teamleiterin. Dadurch habe ich disziplinarische Führungsverantwortung und die Aufgabe, die Karriere meiner Mitarbeiter gemeinsam mit ihnen zu entwickeln. Das ist völlig neu für mich, jedoch nicht weniger interessant. Das mag ich an Cofinpro: Man bekommt schnell Verantwortung übertragen. Um diese Herausforderung meistern zu können, gibt es natürlich auch ein entsprechendes Qualifizierungsprogramm und viel Unterstützung von erfahrenen Kolleginnen und Kollegen.
Nachdem ich die ersten Berufsjahre hauptsächlich in der Softwareentwicklung verbracht habe, bin ich als Teamleiterin nun gefordert, mir Gedanken darüber zu machen, was meine Kollegen antreibt. Ich muss schauen, wo ihre Talente liegen und sie darin fordern und fördern. Das geht nur durch intensiven Austausch und qualifiziertes Feedback. Durch unsere Feedbackkultur war der Schritt zur Teamleiterin kein wirklich großer mehr. Es sind eher neue Themen, die dadurch auf mich zukommen.
Als Teamleiterin bin ich die Mentorin, die sich im gleichen Projektumfeld wie der Mitarbeiter bewegt. Das macht es möglich, ihn in der konkreten Projektsituation zu coachen. Neben dem „Training on the job“ wird die Teamleiter-Expertise durch unser umfangreiches Trainingsprogramm auf- und ausgebaut. Das erfolgt durch Workshops, Camps und Trainings, in denen es um Fachthemen, Technologie und Methodik geht. Nicht zu vergessen den Bereich der Social Skills – ein Gebiet, in dem man vermutlich nie auslernt.Mein Ziel als Teamleiterin ist es, unsere Mitarbeiter vom ersten Tag an zu begleiten und ihnen den Einstieg so komfortabel wie möglich zu machen. Gelingt es, Mitarbeiter auf ihrem Karrierepfad zu unterstützen, fühlt sich das gut an.
„Rasant nach oben – seit März bin ich auch Teamleiterin“
Maya Kletzin, Senior Consultant bei Cofinpro
Neben der Teamleitung arbeite ich seit kurzem noch im Recruiting mit. Hier ist es meine Aufgabe, Telefoninterviews zu führen und das technologische Know-how der Bewerber an den Kennenlerntagen einzuschätzen. Für mich eine spannende Aufgabe, durch die ich unheimlich viele unterschiedliche Menschen kennenlerne. Bei meiner eigenen Bewerbung hat es mir sehr geholfen, mich mit einem Interviewer austauschen zu können, der den Job bereits ausfüllt, auf den ich mich beworben habe. Diese Rolle habe nun ich inne.
Letzte Woche hatte ich mein erstes Telefoninterview mit einem Bewerber. Dabei wurde ich, genau wie bei der Qualifizierung zur Teamleiterin, zunächst von einem erfahrenen Kollegen begleitet. Nach zwei gemeinsamen Interviews war es dann an mir, selbst eines zu führen. Natürlich ist man bei so etwas anfangs etwas unsicher, aber das legte sich im Gespräch schnell.In den Interviews stehen zwei Punkte im Vordergrund: Ich möchte dem Bewerber einen guten Eindruck von Cofinpro vermitteln und herausfinden, ob er bei uns glücklich wird. Wer zu uns passen könnte, ist dabei die spannende Frage. Wir haben keinen „Bewerber-Prototyp“ im Hinterkopf: Wir sind eine bunte Truppe mit ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten und genau das macht unser Team aus. Kurzum: Wir suchen neue Kollegen, die inhaltlich kompetent sind, sich für ihre Arbeit begeistern und gerne Spaß dabei haben.
Auch mich würde ich so beschreiben: Mir macht es einfach Spaß, neue Kollegen für die Firma zu begeistern. Damit kann unsere Truppe noch bunter werden – und ich noch mehr dazu lernen.