Im Bereich Life Sciences verspricht die Digitalisierung eine völlig neuartige medizinische Versorgung: weg von Pauschalmedikamenten, hin zu individualisierten Wirkstoffen. hitech-campus.de hat sich bei EY über Trends und digitale Entwicklungen erkundigt.
Neue Technologien verändern nahezu alle Aspekte des menschlichen Lebens. Das Internet der Dinge, Big Data, Blockchain, künstliche Intelligenz und 5G-Mobilfunk haben auch bei den Life Sciences für enorme Fortschritte gesorgt. So gibt es heute nicht nur Fitness-Tracker, die unsere Schritte zählen, sondern auch intelligente Kontaktlinsen, die den Blutzuckerspiegel und weitere Vitaldaten messen und diese an ein Smart Device übermitteln. Dass sie von dort aus an einen Arzt weitergeleitet werden, der sie gegebenenfalls mit weiteren Daten zusammenführt und dann die passenden Medikamente verschreibt, die von einem Pharmaunternehmen für genau diesen Patienten individuell gefertigt werden, ist vielleicht noch keine gängige Praxis. Aber es ist auch keine Science Fiction mehr.
Entscheidender Rohstoff der Life-Science-Innovationen: Daten in riesigen Mengen
In den Life Sciences bedeutet Digitalisierung, ein möglichst breites Spektrum relevanter Gesundheitsdaten in großen Mengen zu nutzen, um das Leben der Menschen grundlegend zu verbessern. Dabei ist die langfristige Ermittlung von Patientendaten essenziell, um die Entwicklung bestimmter physiologischer Parameter wie Blutdruck und Herzfrequenz im Blick zu haben. Hier geht es darum, schädliche Entwicklungen zu erkennen und gegenzusteuern, bevor eine Krankheit entsteht.
Die Präventivmedizin gewinnt durch Big Data eine ganz neue Bedeutung, die gesamte Diagnostik wird künftig anders laufen. Intelligente Hightech-Sonden lassen sich heute soweit verkleinern, dass sie über Spritzen ins Blut injiziert werden können. Auf dem Weg durch den Körper ermitteln sie viele Werte und Daten, die bislang nur über einen längeren stationären Aufenthalt gewonnen werden können. Der klassische Arztbesuch rückt also in den Hintergrund.
Das Thema Sicherheit muss von Anfang an mitgedacht werden
Oberstes Gebot beim Einsatz der neuen Technologien für das menschliche Wohlergehen ist die Sicherheit der verarbeiteten Daten. EY setzt dabei auf das Prinzip „Security by Design“ und empfiehlt Kunden, die Cybersicherheit von Beginn an in den Digitalisierungsprozess und damit in die Auswahl und Einrichtung neuer Technologien zu integrieren. Mit einem internationalen Team von Security-Expertinnen und -Experten unterstützt EY seine Kunden zunächst dabei, eine Sicherheitsanalyse durchzuführen.
Darauf aufbauend können sie ihre Security-Maßnahmen so auswählen, dass Daten, Umgebungen und Plattformen durchgängig gesichert sind – von Forschung und Entwicklung bis hin zur Produktion. Dabei geht es nicht nur um die Auswahl und Einrichtung geeigneter Technologien, sondern auch um die passenden organisatorischen Prozesse.
Als eine wichtige Komponente der digitalen Transformation wird Cybersicherheit immer mehr an Bedeutung gewinnen. Auch wenn bei Kunden häufig eine große Skepsis bezüglich des möglichen Nutzens vorhanden ist, wächst das Verständnis dafür, dass Life-Science-Innovationen sicher sein müssen, damit sie auf dem Markt bestehen und Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben können.