Die IT wird auch innerhalb der Wirtschaftsprüfung immer mehr zum Motor für mehr Effizienz. Als Projektmanagerin für Digitalisierung bei Ebner Stolz gibt uns Michelle Renschler einen Einblick in die spannende Schnittstelle zwischen Wirtschaftsprüfung und Informatik.
Frau Renschler, Sie sind seit 2020 Projektmanagerin für Digitalisierung. Was gehört dabei aktuell zu Ihren Aufgaben bei Ebner Stolz?
Als Projektmanagerin koordiniere ich unternehmensweite Digitalisierungsinitiativen im Fachbereich der Wirtschaftsprüfung und bilde damit die Schnittstelle zwischen der IT und der Wirtschaftsprüfung. Dazu gehören Prozessoptimierungen, Automatisierungen sowie die Einführung von geeigneter Software und Tools, um den Kolleginnen und Kollegen aus der Wirtschaftsprüfung eine bestmögliche Unterstützung bei der Bewältigung ihrer täglichen Aufgaben an die Hand zu geben. Ziel ist es dabei vorrangig, mühsame und repetitive Aufgaben zu identifizieren und mit geeigneten Digitalisierungslösungen zu vereinfachen, sodass sich die Kolleginnen und Kollegen auf die anspruchsvolleren Tätigkeitsgebiete fokussieren können.
Inwieweit hat Ihr duales Studium Sie auf diese Aufgaben vorbereitet?
Mein duales Studium habe ich im Studiengang BWL mit der Vertiefung im Bankenwesen absolviert. Hierdurch habe ich bereits grundlegende Kenntnisse erworben, die mir den Einstieg in die Wirtschaftsprüfung erleichtert haben. Zusätzliche Module aus dem Bereich Data Analytics und Machine Learning haben mein Interesse für Digitalisierungslösungen geweckt. Was mir den Einstieg bei Ebner Stolz aber am meisten erleichtert hat, waren die spannenden Aufgaben. Von Anfang an war ich begeistert von den vielen Digitalisierungsprojekten, die sich in Planung befanden sowie bis dato bereits umgesetzt worden waren. Maßgebend für meinen leichten Start bei Ebner Stolz war außerdem auch das vielfältige Schulungsangebot dort. Mittlerweile absolviere ich mein berufsbegleitendes, duales Masterstudium, welches durch das Masterförderungsprogramm von Ebner Stolz gefördert wird.
Welche Voraussetzungen sollte man mitbringen, um als Digital Talent in der Wirtschaftsprüfung durchzustarten?
Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Themenbereichen! Das ist meines Erachtens eine der wichtigsten Voraussetzungen, da eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft eine Vielzahl an Möglichkeiten bietet, neue Anwendungsfelder für Digitalisierungslösungen zu erschließen.
Welche sind die häufigsten Fragen, mit denen Sie in Ihren Projekten konfrontiert sind?
Die Einführung eines neuen Tools oder einer Software ist für unsere Kolleginnen und Kollegen aus der Wirtschaftsprüfung zunächst mit erhöhtem zeitlichen Aufwand verbunden, da sie sich mit der Funktionsweise und Anwendung auseinandersetzen und diese ausprobieren müssen. Dabei wird häufig die Frage gestellt, ob die Neuerung denn überhaupt benötigt wird. Sobald die Kolleginnen und Kollegen jedoch den Mehrwert erkannt haben, wendet sich das Blatt schnell und sie geben ihr Wissen und ihre Begeisterung über die Neuerung an ihr Kollegium weiter.
„Ebner Stolz bringt den Mittelstand voran – in Wirtschaftsprüfung, Steuer-, Rechts- und Unternehmensberatung. Mit über 2.100 Mitarbeitenden ist das Unternehmen deutschlandweit präsent, weltweit an mehr als 790 Standorten des internationalen Netzwerks „Nexia International”. Der Erfolg von Ebner Stolz lebt von starken Menschen mit Ecken und Kanten. Deshalb steht die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft für Freiraum statt Vorgaben. So können Mitarbeitende fachlich ihr Thema entdecken und vorantreiben. Mit dem Blick aufs große Ganze entwickeln sich die Kolleginnen und Kollegen schneller, da sie über Hierarchien und Spezialthemen hinweg zusammenarbeiten.“
Warum braucht eine Prüfungs- und Beratungsgesellschaft IT- und Digitalisierungskompetenz?
Bedingt durch technologische Entwicklungen wie Industrie 4.0, Internet of Things oder Robotic Process Automation stehen Unternehmen neue Möglichkeiten zur Verfügung, um Wertschöpfungsprozesse effizienter und effektiver zu gestalten. Die Herausforderung besteht für die Wirtschaftsprüfung darin, auch weiterhin für eine ausreichende Qualität der Prüfung Sorge zu tragen. Um diese Herausforderung zu bestreiten, müssen Prüfungsgesellschaften eigene IT- und Digitalisierungskompetenzen aufbauen und Prüfsoftware und -routinen anpassen, um mit den zu prüfenden Unternehmen Schritt halten zu können.
Was macht Ihnen an Ihrer Arbeit besonderen Spaß?
Der Abwechslungsreichtum! Durch meine Tätigkeit als Projektmanagerin wird es mir ermöglicht, eine Vielzahl an unterschiedlichen Projekten zu koordinieren, sodass ich meinen Arbeitsalltag sehr abwechslungsreich gestalten kann. Mir gefällt der gegenseitige Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen aus den beiden Fachbereichen der IT und der Wirtschaftsprüfung sehr. Ich lerne jeden Tag etwas Neues und kann diese Erfahrungen auf andere Projekte übertragen.
Blicken wir in die nahe Zukunft: Die KI wird von vielen Experten als Gamechanger gesehen. Experimentieren Sie bereits mit Anwendungen und wo sehen Sie spannende KI-Einsatzgebiete?
Im Zuge des Wandels der zu prüfenden Unternehmen forciert auch Ebner Stolz den Aufbau von Kompetenz im Bereich der KI. Mit der Anwendung von KI soll die Effizienz und Effektivität innerhalb der Wirtschaftsprüfung gesteigert werden. Potenziale durch den Einsatz von KI ergeben sich zum Beispiel im Aufdecken von Anomalien innerhalb der Datenstrukturen der zu prüfenden Unternehmen sowie in der weiteren Erhöhung der Prüfsicherheit. Welche Verfahren und Einsatzgebiete sich langfristig bewähren wird sich mit der Zeit zeigen.
Michelle Renschler (Bild) studiert berufsbegleitend Digital Business Management im Master am Center for advanced studies der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Seit 2020 ist sie Projektmanagerin Digitalisierung bei Ebner Stolz.
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