Die beiden Gründer Sven und Daniel nutzen Satellitendaten, um Infrastrukturen zu überwachen – auf globalem Niveau. Dank ihnen erfahren Industriepartner zeitnah, wo sie Vorsorgemaßnahmen treffen können, um ihre eigenen Dienstleistungen und Services reibungslos fortführen zu können.
Ihr habt LiveEO mit dem Ziel gestartet, einen positiven Einfluss auszuüben. Worauf und ist euch das aus Retrospektive gelungen?
Daniel Seidel: Für eine Retrospektive ist es zwar noch ein bisschen früh, aber wir können heute sagen: Ja, wir üben einen positiven Einfluss aus und das auf mehreren Ebenen. Unsere Produkte helfen, Infrastruktur sicherer und ihre Wartung effizienter zu machen. Unternehmen, die unsere Software nutzen, können dadurch unter anderem CO2 einsparen, etwa durch vermiedene Helikopterflüge. Und ein weiterer Punkt, der gerne übersehen wird, mir aber besonders am Herzen liegt: Bei LiveEO bringen wir mittlerweile fast 90 Menschen aus über 30 Ländern zusammen, die motiviert, konstruktiv und mit Spaß arbeiten. Dazu passen die globalen Satellitendaten, die wir nutzen.
Welches Problem löst ihr und wie?
Sven Przywarra: Wir bieten unseren Kunden Infrastrukturmonitoring-Lösungen anhand von Satellitendaten an. Das bedeutet wir analysieren Satellitenbilder der Netzwerke auf externe Risiken. Das können zum Beispiel Bäume sein, die in Oberleitungen zu fallen drohen. Aus diesen Risiken generieren wir konkrete Handlungsempfehlungen. Beim E.ON-Mitarbeitenden beziehungsweise beim Subunternehmer erscheint dann eine Mitteilung in der LiveEO-App: Hier solltest du genauer nachschauen; dort einen Rückschritt vornehmen. Die Betreiber haben insgesamt ein viel besseres Bild vom Risiko entlang ihrer Strecke und können diesem effizienter begegnen.
Woher bekommt ihr die Satellitendaten?
Daniel: Wir beziehen die Daten bei unterschiedlichen kommerziellen Betreibern, zum Beispiel Planet Labs, Airbus oder ICEYE aus Finnland. Es gibt eine wachsende Anzahl an Betreibern Konstellationen und damit immer mehr, unterschiedliche Datenquellen, mit denen sich unterschiedliche und neue Probleme lösen lassen. Eine Besonderheit an LiveEO ist, dass wir Daten-agnostisch arbeiten, also Insights aus unterschiedlichsten Quellen generieren können, je nach use case.
Welche Herausforderungen traten bei der Gründung und kurz darauf auf, mit denen ihr in dieser Form nicht gerechnet habt?
Sven: Also abgesehen von der Corona-Pandemie… die Liste ist lang. Wir werden jeden Tag mit unvorhergesehen Herausforderungen konfrontiert. Das kann einerseits schlicht daran liegen, dass wir mit Menschen zusammenarbeiten, und das Leben – zum Glück – bei niemandem 100% nach Plan verläuft. Auf der anderen Seite arbeiten wir an der Speerspitze einer neuen Industrie. Neue Technologien wie die Satelliten, respektive die Daten, die wir nutzen, bringen immer enorme Chancen mit sich, aber auch Challenges, an die vorher niemand gedacht hat. An diesen Herausforderungen wächst man, und bislang haben wir noch jede Hürde genommen.
Würdet ihr noch einmal gründen?
Daniel: Ja.
Sven: Absolut.
Was muss man studiert haben, um bei euch beruflich glücklich zu werden?
Daniel: In der Bewerbungsphase hilft es natürlich beiden Seiten, wenn Bewerber:innen belegen können, diese oder jene benötigen Kenntnisse und Skills zu haben. Auf welche Weise die Person das tut, ist uns relativ egal. Ein abgeschlossenes Hochschulstudium muss nicht zwangsläufig der beste Beleg sein. Wir suchen neugierige, qualifizierte und pragmatische Individuen in verschiedenen Bereichen. Schaut gerne mal bei live-eo.com/jobs vorbei, was wir gerade offen haben!
Wo seht ihr euch in 10 Jahren?
Daniel: Wir haben großes vor. Der Markt für Business Insights aus Satellitendaten ist riesig; Wir glauben, dass es in nahezu jeder Industrie Anwendungen für unsere Technologie gibt. Die Verfügbarkeit und Qualität der Satellitendaten steigen exponentiell.
Sven: Heute sind wir weltweiter Marktführer für das Satelliten-Monitoring von Infrastruktur. Nach und nach werden wir weitere Industrien bedienen und rechnen uns durch unseren technologischen Vorsprung sehr gute Chancen aus, ganz vorne dabei zu sein.
Weitere Beiträge, beispielsweise rund um das Thema Data Science, findest du hier.