Selina Borbe entdeckte erst nach dem Studium ihre Liebe zur IT, insbesondere Cloud-Technologien. Kurzerhand bildete sie sich selbst fort – mit durchschlagendem Erfolg, denn mittlerweile ist sie als Backend Developerin bei STACKIT tätig. Im Interview berichtet sie über ihren Weg und weshalb sie das Cloud-Umfeld so fasziniert.
Frau Borbe, Sie studierten eigentlich International Business, was eher BWL entspricht. Wie kam es dazu, dass die IT für Sie beruflich spannender wurde?
Angefangen hat es mit Excel. Als ich in meinem früheren Job bei Lidl damit gearbeitet habe, schrieb ich lieber Makros für meine Tabellen, als alles manuell einzufügen. Dabei merkte ich, dass mich das Thema Programmierung interessierte und ich mich intensiver damit beschäftigen wollte. Entsprechend habe ich recherchiert, welche Themen für Entwickler:innen heutzutage relevant sind und bin natürlich auf das Thema Cloud gestoßen. Und je länger ich mich damit befasste, desto mehr wollte ich beruflich in diese Richtung gehen.
Cloud als Themengebiet ist angesagt wie nie. Was fasziniert Sie persönlich an diesem Bereich?
Mich fasziniert der Fortschritt, der in dieser Technologie steckt, sowie die Schnelligkeit, in der sie sich weiterentwickelt. In kurzer Zeit sind wir von physischer Hardware über Virtualisierung zu Containerisierung übergangen. Zeitgleich kommt immer fortgeschrittenere Software auf den Markt, die die Verwaltung von Cloud-Ressourcen stetig verbessert.
Zudem bin ich von den Vorteilen der Cloud persönlich überzeugt: Immer mehr Menschen erhalten durch Cloud-Dienste Zugriff auf IT-Ressourcen, die sie sich vorher nicht hätten leisten oder aufgrund fehlenden Know-hows nicht hätten verwalten können. Das fördert die Innovation. Nicht zuletzt ermöglicht die bedarfsgerechte Skalierbarkeit von Cloud-Diensten neue App-Entwicklungen.
Quereinstieg in die IT: Kurse für Cloud-Themen
Welche Weiterbildungen absolvierten Sie, um erfolgreich im Cloud-Umfeld Fuß gefasst zu haben?
Ich habe auf der Lernplattform Coursera die von IBM angebotene Zertifizierung zum Full Stack Cloud Developer absolviert – 10 Kurse innerhalb von 11 Monaten, die man selbstständig durchführen kann. Außerdem empfehle ich für alle angehenden Go-Developer die Webseite https://quii.gitbook.io/learn-go-with-tests/, die ich ebenfalls vor Antritt meines neuen Jobs durchgegangen bin. Anschließend habe ich mit einem eigenen privaten App-Projekt begonnen, um die gelernten Design Principles und Patterns anzuwenden.
Nun sind Sie bei der Schwarz Gruppe tätig, genauer gesagt bei STACKIT, dem Cloud-Provider der Schwarz Gruppe. Wofür werden Cloud-Dienstleistungen im Handel eingesetzt?
STACKIT wird nicht nur vom Handel genutzt. Unsere Cloud-Lösung ist insbesondere für mittelständische Betriebe unterschiedlicher Branchen und für öffentliche Verwaltungen interessant. Erst vor kurzem wurde STACKIT vom Bildungscampus in Heilbronn beauftragt, ein Identitätsmanagement zu integrieren, das den hohen Anforderungen einer Universität gerecht wird und sich leicht erweitern lässt. Auch Dank der lokalen Nähe fand man schnell zueinander und konnte so gemeinsam auf Basis von cidaas eine Service-Plattform entwerfen, die optimal auf den Bildungscampus zugeschnitten war – flexibel, hochverfügbar und einfach zu verwalten.
Typische Aufgaben einer Backend-Developerin
Bitte beschreiben Sie einen typischen Arbeitstag oder ein „typisches“ Projekt.
Ein typischer Arbeitstag startet bei mir natürlich mit einem Kaffee. Danach beginnen die ersten Meetings. Jeden Tag haben wir ein kurzes Daily im Team und danach wechseln sich Meetings, Pair-Programming-Sessions und individuelle Aufgaben ab. Momentan unterstütze ich dabei, einen Open Service Broker zu programmieren, um die Datenbank MongoDB als Cloud-Service zur Verfügung zu stellen. In der Zukunft wollen wir dafür auch eine API entwickeln.
Hätten Sie Tipps für unsere Leser:innen, die sich für einen Berufseinstieg im Cloud-Umfeld interessieren?
Ich empfehle auf jeden Fall, sich Grundkenntnisse zum Thema Cloud anzueignen, beispielsweise über die Online-Lernplattform Pluralsight. Darauf aufbauend sollte man seinen Kenntnisstand in Bezug auf den Beruf erweitern, den man ausüben möchte. Beispielsweise sollte man als Entwickler:in Vorkenntnisse in einer oder mehreren Programmiersprachen mitbringen. Es hilft auch, sich Jobbeschreibungen durchzulesen, um zu prüfen, was erwartet wird. Bei der Vorbereitung ist es dann wichtig, nicht nur Input zu konsumieren, sondern ihn durch Übungen (z.B. in der Form von Hands-On-Labs) auch anzuwenden.
Entscheidend ist meiner Meinung nach jedoch die Einstellung: Wenn du dich für Cloud-Themen begeisterst und bereit bist, viel dafür zu lernen, hast du wahrscheinlich die wichtigste Voraussetzung erfüllt, um im Cloud-Umfeld erfolgreich einzusteigen.
Die Powermonths scheint es nach Research der hitech-campus.de-Redaktion nicht mehr zu geben. Dafür wurde das Cloud-Accelerator-Programm aus der Taufe gehoben. Mehr dazu hier!
Und bei Interesse an einem Berufseinstieg bei STACKIT wirf gerne einen Blick auf die Karriereseite.