Es ist eine Überraschung und doch ist es keine: Smartphones werden häufiger zum Spielen verwendet als Rechner, Tablets und Co. Das gab im Juli 19 game – der Verband der deutschen Games-Branche auf Basis von Daten des Marktforschungsunternehmens GfK bekannt. Einerseits mag das daran liegen, dass die Phones über eine immer stärkere Technik verfügen und so leistungsfähiger werden. Zum anderen nimmt man sie schlichtweg überall mit hin, sodass auch untertags in kleine Pausen ein Spielchen eingeschoben werden kann.
Die Zahlen zu Smartphones im Gaming
Insgesamt 18,6 Millionen Menschen nutzen hierzulande ihr Smartphone zum Spielen. Das sind nochmals 400.000 mehr als im vergangenen Jahr. Mit einem Plus von 700.000 Spielern wuchs die Spielerzahl von Spielekonsolen sogar noch stärker: Auf Nintendos Switch, der PlayStation von Sony und der Xbox von Microsoft spielen insgesamt 16,7 Millionen Menschen in Deutschland. Besonders viele Spieler hat der PC verloren, der bis 2017 über viele Jahre die beliebteste Spiele-Plattform in Deutschland war. Mit 13,4 Millionen Gamern landet er auf dem dritten Platz der meistgenutzten Spiele-Plattformen in Deutschland. Im Vergleich zum Vorjahr hat er 3,9 Millionen Spieler verloren. Mit 10,9 Millionen Spielern wurden auch Tablets im vergangenen Jahr von weniger Menschen zum Spielen genutzt. Insgesamt spielen über 34 Millionen Deutsche Computer- und Videospiele. Das Durchschnittsalter beträgt 36,4 Jahre.
Die Entwicklung der Spielerzahlen auf den einzelnen Plattformen zeigt sich auch bei der Marktentwicklung: Der Umsatz mit Games auf Smartphones und Tablets hat andere Plattformen überholt. Mit Spiele-Apps und In-App-Käufen wurden 2018 rund 1,5 Milliarden Euro umgesetzt. Etwa 1,3 Milliarden Euro betrug der Umsatz mit Games, In-Game-Käufen, Abonnements und Online-Diensten auf Spielekonsolen. Auf dem PC konnten 659 Millionen Euro erlöst werden.
Was heißt das für die Karriere?
Die Jobs in der Gaming-Industrie haben eine starke Produktabhängigkeit. Sprich: Ändert sich das Konsumentenverhalten, ändert sich das Produkt und damit die Aufgaben und Projekte, die an Mitarbeiter gestellt werden. Verknüpfungen zwischen Konsolen und Smartphone-Apps sind ein aktuelles Beispiel genauso wie das Spiel „Wizwards Unite“, das aktuell sehr angesagt ist. Das klassische Bild des Gamers, der im Keller sitzend zockt ist längst ein Klischee.
„Ob Jung oder Alt, Frau oder Mann: Das Smartphone hat sich innerhalb weniger Jahre zur beliebtesten Spiele-Plattform der Deutschen entwickelt“, sagt game-Geschäftsführer Felix Falk. „Die hohe Verfügbarkeit, das große Angebot kostenfreier Spiele und die riesige Vielfalt an Titeln haben den Markt für Spiele-Apps stark wachsen lassen und damit den gesamten Games-Markt in den vergangenen Jahren angetrieben.“
Spannend auch für die Geschäftsmodelle: Denn wenn das Produkt nicht verkauft wird – wie refinanziert sich das Unternehmen? In-Game-Käufe sind eine Möglichkeit, doch auch hier werden sich die Möglichkeiten erweitern, verändern oder neu gestalten. Der Refinanzierungsapekt ist übrigens auch immer eine gute Frage in Vorstellungsgesprächen …