Physikerin Michèle Korošec hat ihre Leidenschaft nicht in der Forschung gefunden, sondern im Data Science Consulting bei Sopra Steria. Was ausschlaggebend gewesen ist, diesen Weg einzuschlagen und wie Sopra Steria sie dabei begleitet, hat Michèle uns berichtet.
Du bist seit 2022 als Data Science Consultant bei Sopra Steria tätig. Ursprünglich kommst du aber aus der Physik. Wie bist du zum Consulting gekommen?
Am Anfang des Studiums war ich davon überzeugt, dass ich später einmal in der Forschung arbeiten würde. Das hat sich geändert, als ich meinen ersten Job als wissenschaftliche Hilfskraft an der TU München hatte und im Rahmen dessen für ein Physikexperiment zum Laue-Langevin Institut gereist bin. Das war eine großartige Erfahrung, hat mir aber auch gezeigt, dass ein Job in der Forschung auch mal viele lange Nächte mit sich bringt, was auf Dauer nichts für mich gewesen wäre. Ich habe auch gelernt, dass ich wahnsinnig viel Freude am Auswerten von Daten habe. So kam ich dann dazu, meine Kenntnisse in diesem Bereich während meines Masters in Kern-, Teilchen- und Astrophysik zu vertiefen und mich schließlich nach meinem Masterabschluss auf Data Science-Stellen im Consulting zu bewerben.
Und warum hat dich genau Sopra Steria überzeugt?
Es hat direkt Klick gemacht. Meine – mittlerweile – Kolleg:innen bei Sopra Steria waren beim Bewerbungsgespräch super herzlich und haben mir ein richtig gutes Gefühl gegeben. Das war zuvor bei keinem anderen Unternehmen der Fall. Die Eindrücke haben sich beim Onboarding dann weiter bestätigt: Das Team ist großartig und unser Leitspruch #oneteam wird wirklich gelebt. Wir arbeiten zwar alle in verschiedenen Geschäftsstellen, sehen uns aber trotzdem regelmäßig bei Teamevents und sind ständig im Austausch. Seitdem weiß ich, wie gerne ich in interdisziplinären Teams arbeite. Seit ich bei Sopra Steria arbeite, habe ich mich auch fachlich stark weiterentwickeln können. Von Anfang an hatte ich die Möglichkeit von „Learning on the Job“. So ist das jetzt auch noch: Ich kann mich jederzeit in Bereichen, die mich interessieren, weiterbilden. Meine Führungskraft bespricht regelmäßig mit mir, wie ich mich weiterentwickeln und meine persönlichen Lern- und Karriereziele durch Trainings und zusätzliche Verantwortungen erreichen kann. Diese individuelle Förderung möchte ich nicht mehr missen.
Welche Eigenschaften sollten Naturwissenschaftler:innen mitbringen, die bei Sopra Steria arbeiten möchten?
Logisches Denken und Problemlösungsvermögen sind die Grundlage und werden bei uns tagtäglich benötigt. Da wir kontinuierlich an neuen IT-Produkten und -Lösungen für unsere Kunden arbeiten, gehört auch eine Portion Kreativität dazu. Programmierkenntnisse und Erfahrung im Umgang mit Daten sind ebenfalls gerne gesehen. Außerdem ist es wichtig, dass alle an einem Strang ziehen, um unsere Ideen erfolgreich zu machen. Dafür ist Kommunikationsfähigkeit elementar. Nicht jeder muss Spaß am Erstellen von PowerPoint-Folien haben, sollte aber seine Ergebnisse auch technisch weniger ver- sierten Kolleg:innen und Kund:innen erklären können – und natürlich auch wollen!
Du bist Teil des Geschäftsbereichs Telecommunications & Media. Wie unterstützt du dort die Kund:innen?
Unter anderem durch mein Projekt. Wir haben einen Digitalen Zwilling des Mobilfunknetzes gebaut, genannt INA (Intelligent Network Analyzer). Das heißt, wir bilden die Hardware nahezu in Echtzeit ab und bieten Einblicke in die Verkehrsführung – INA ist für unseren Kunden das erste Tool, das den Ist-Zustand des Netzes auf beiden Ebenen gleichzeitig abbilden kann. Dafür nehmen wir die Informationen direkt aus dem Netzwerk und fragen auf verschiedenen Geräten den aktuellen Status ab. Ein bisschen, als würde man am Bahnhof sitzen und die Zugpassagiere fragen, woher sie kommen und wohin sie fahren – am Ende bekommt man das Schienennetz von Deutschland. Wir machen dasselbe, nur mit Mobilfunkströmen.
Durch unser Tool können Arbeitsaufwände verringert, Fehler in der Netzwerkplanung vermieden und Ursachen von Störungen schnell und einfach gefunden werden. So helfen wir bei der Optimierung des Netzwerkes.
Und was erfüllt dich bei deinen Aufgaben an diesem Projekt am meisten?
Dass ich wirklich etwas bewege. Da INA eine Webanwendung ist, sehe ich direkt, wenn eines meiner Arbeitspakete fertig ist, weil dann ein neuer Button im Interface auftaucht. Durch unseren unmittelbaren Kundenkontakt, bekomme ich immer direktes Feedback zu meinen Features. Erst vor kurzem hat einer unserer Kunden INA einen „Meilenstein der Netzwerkplanung“ genannt. Dieser aktive Beitrag zur Digitalisierung Deutschlands als „Co-Creators of a Digital Europe“ ist einer der Hauptgründe, warum mir meine Arbeit so viel Spaß bereitet. Grundsätzlich habe ich Freude an meinen Aufgaben, weil sie breit gefächert sind. Das beginnt mit der Aufnahme von Anforderungen beim Kunden, geht über den Bau von ETL-Strecken aus den Quellsystemen in unsere Graphdatenbank bis hin zur Softwareentwicklung und Implementierung komplexer Algorithmen. Darüber hinaus mache ich mir Gedanken über eine sinnvolle Visualisierung unserer Ergebnisse, sodass sie für den Kunden möglichst intuitiv sind und koordiniere unser Front-end-Team bei der Umsetzung.
Durch meine Tätigkeit habe ich tiefe Einblicke in Netzwerktechnik und verschiedene Teilgebiete von Data Engineering und Data Science bekommen. Das ist eine spannende Mischung, bei der man viel lernen kann.
Was sind die besonderen Herausforderungen für dich im Data Science Consulting?
Das ist eine gute Frage. Data Science Methoden wie Machine Learning können für Kunden sehr undurchsichtig sein, weil es sich häufig um Black Box Anwendungen handelt. Daher stoßen wir, was diese Technologien betrifft, regelmäßig auf Skepsis und Unsicherheit. Als Data Science Consultant gehört es zu meinen Aufgaben, innovative Ideen an unsere Kunden heranzutragen und sie zum Beispiel mithilfe eines Proof of Concepts davon zu überzeugen, dass neue Data Science Methoden deutliche Vorteile gegenüber bewährten, klassischen Lösungsansätzen haben – oder dass ganz neue Probleme mithilfe von Machine Learning und AI gelöst werden können. Ich denke, dass es eine Challenge sein kann, alle Beteiligten bei diesem digitalen Wandel mitzunehmen.
Welche Möglichkeiten bietet Sopra Steria, auch mal über den Tellerrand der Arbeit hinauszublicken?
Als Mitarbeitende erhalten wir die Möglichkeit, uns sozial zu engagieren. Ich werde im Oktober für vier Wochen mit unserem International Volunteering Program nach Indien gehen. Dort unterstützt Sopra Steria insgesamt 50 verschiedene Projekte an Schulen und zugehörigen Waisenhäusern. Jedes Jahr werden unter zahlreichen Bewerbungen zwei Mitarbeitende aus Deutschland ausgewählt, die für einen Monat an einer der Schulen unterrichten dürfen. Dafür spenden wir zwei Wochen unseres Urlaubs und weitere zwei Wochen gibt Sopra Steria zusätzlich frei. Flug und Unterkunft werden gestellt. Ich bin absolut begeistert, dieses Jahr Teil des Programms sein zu dürfen und freue mich schon, viele kleine Physikexperimente mit den Schüler:innen durchzuführen. Ich hoffe, dass ich besonders den Mädchen ein Vorbild sein kann und sie inspiriere, später selbst eine Karriere in der IT oder den Naturwissenschaften einzuschlagen.
Die Interviewpartnerin
Michèle Korošec schloss 2021 das Masterstudium Physik an der TU München ab. Nach ersten beruflichen Erfahrungen in der Forschung, entschied Sie sich 2022 zu einer Karriere als Data Science Consultant bei Sopra Steria. Seitdem arbeitet sie dort unter anderem am Projekt INA, einem Tool zur Intelligenten Netzwerkanalyse.
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